(Kt. Bern,
Amtsbez. Laufen).
408 m. Gem. und Pfarrdorf im engen Thälchen des von rechts der Birs zufliessenden Wahlenbaches, 1 km
w. der Kantonsgrenze gegen Solothurn
und 2,5 km ssö. der Station Laufen der Linie Delsberg-Basel. Postbureau, Telegraph,
Telephon; Postwagen von Laufen nach Grindel und nach Erswil. 58 Häuser, 456 Ew. (wovon 44 Reformierte).
Ackerbau und Viehzucht.
Auf einem vom O.-Ausläufer des Stürmenkopfs durch eine kleine Klus abgetrennten Felskopf s. vom Dorf erhebt sich die Burgruine
Neuenstein.
Viele Altertümer und Münzfunde aus der Römerzeit.
Ein Edelgeschlecht von Walen erscheint
im 13. und 14. Jahrhundert (1246: Walon).
Nachdem das Dorf 1529 zur Reformation übergegangen, kehrte es 1586 wieder zum
alten Glauben zurück.
Kirchlich wurde die früher zu Laufen gehörende Gemeinde 1839 zur eigenen Pfarrei erhoben. An der
Stelle einer alten Kapelle erstand 1872 die heutige Pfarrkirche.
Als während des 30 jährigen Krieges
die Schweden das Dorf Wahlen verwüsteten, flüchteten sich dessen Bewohner nach den auf ihrem Gemeindegebiet gelegenen Höfen
Horlangen, die sie später als Entschädigung für gewährte Hilfe und Unterstützung schenkungsweise an die Gemeinde
Grindel abtraten.
oder Walen (Kt. Bern,
Amtsbez. Thun,
Gem. Thierachern).
653 m. Dörfchen zu beiden Seiten des Wahlenbaches
und auf dem Hügelzug, der dessen Thälchen von der steil nach der Ebene abfallenden Moränenterrasse der Egg scheidet. 5 km
w. vom Bahnhof Thun und 2,5 km s. der Station Uetendorf der Gürbethalbahn (Bern-Belp-Thun).
25 Häuser, 150 reform. Ew. Kirchgemeinde
Thierachern.
Landwirtschaft. Torfausbeute.
Wahlen besteht aus einer Reihe von Häusergruppen: Kehr, Schürmatt
(mit Zivilstandsamt und Sekundarschule von Thierachern), Hof, Höfli, Matte, Weidli, Sandacker, Auf der Mauer und dem am Bach gelegenen
Wahlen (im engern Sinn).
Im Mittelalter eine besondre Herrschaft, wurde Wahlen, wahrscheinlich 1676, mit Thierachern vereinigt,
mit welchem zusammen es als Bestandteil der Herrschaft Strättligen schon 1344 genannt wird.
Dieser Teil
der Herrschaft Strättligen kam 1344 an die Edlen von Burgistein, wahrscheinlich als österreichisches Lehen, als welches Thierachern
und Wahlen 1363 urkundlich genannt sind. Im 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war Wahlen der Sitz der auch
in Thun niedergelassenen, angesehenen Familie Schorer.
Wahlen bildete früher den Mittelpunkt der Gemeinde
Thierachern.
Alte Holzhäuser. Im nahen Schmittenmoos, das jetzt zum eidgenössischen Waffenplatz Thun gehört, hat man ein Bronzebeil
aufgefunden.