Beirat in die Verkehrskommission gesandt und mit der ästhetischen Durchbildung der Verkehrsanlagen
(Stadtbahn u. s. w.) betraut.
Auch die Donauregulierungskommission hat ihn als künstlerischen Beirat berufen. Seine hervorragendsten Bauten sind, neben
einer großen Zahl von Privatbauten, die neue
Synagoge in
Budapest
[* 3] (1872), der
Palast der Länderbank, die in Ausführung begriffenen
Hochbauten der Verkehrsanlagen und die künstlerische Durchbildung des Nadelwehrs in
Nußdorf. Wagner ist
k. k. Oberbaurat, seit 1894 Professor an der
k. k.
Akademie der bildenden Künste, Mitglied der Kunstkommission des
k. k. Unterrichtsministeriums,
Ehrenmitglied des Royal
Institute of
British Architects. Von ihm erschienen: «Einige
Skizzen, Projekte und ausgeführte Bauten»
(Bd. 1‒2,
Tl. 1,Wien
[* 4] 1891‒96),
Paul, Agrikulturchemiker, geb. zu Liebenau in Hannover,
[* 5] studierte in
Erlangen
[* 6]
Pharmacie und widmete
sich dann der
Agrikulturchemie, wurde Unterrichtsassistent am Agrikulturchemischen Laboratorium
[* 7] in Göttingen,
[* 8] 1872 Vorstand
der landwirtschaftlichen Versuchsstation in
Darmstadt
[* 9] und 1881 Professor daselbst. W.s Hauptthätigteit ist auf die weitere
Ausbildung der Düngerlehre gerichtet. Er schrieb: «Lehrbuch der Düngerfabrikation und Anleitung zur chem.
Untersuchung der Handelsdünger» (Braunschw. 1877),
Richard,Komponist und Dichter, geb. in
Leipzig
[* 10] als Sohn eines Polizeiaktuars,
verlebte nach dem frühen
Tode des
Vaters seine Jugendzeit in
Dresden
[* 11] und studierte dann in
LeipzigPhilosophie, beim Thomaskantor
Weinlig Kontrapunkt. In dieser Zeit entstanden seine ersten
Kompositionen: eine Klaviersonate (op. 1,
B-dur, in vier
Sätzen),
eine
Polonaise
(D-dur), eine (nicht gedruckte)
Phantasie für
Klavier
(Fis-moll), ein
Streichquartett, vier
Ouverturen (B-moll,
D-moll, C-dur mit Schlußfuge,
«Polonia») und die C-dur-Sinfonie (zuerst aufgeführt 1832 in
Prag,
[* 12] dann
in der
Leipziger «Euterpe», 1833 im Gewandhaus). 1833 wurde Wagner Chordirektor
am
Theater
[* 13] in
Würzburg,
[* 14] wo sein
BruderAlbert, der
Vater der JohannaWagner (s. d.), Schauspieler und Sänger
war, 1834 Musikdirektor am Stadttheater in
Magdeburg.
[* 15] Im Nov. 1836 verheiratete er sich in Königsberg,
[* 16] wo er kurze Zeit als
Musikdirektor am Stadttheater wirkte, mit der Schauspielerin Minna Planer (gest. in
Dresden). 1837‒39 war er Kapellmeister am
Theater in
Riga.
[* 17] 1839 ging er über
London
[* 18] nach
Paris,
[* 19] wo er drei
Jahre (bis 1842) in der größten materiellen
Not verlebte,
Arrangements und
Klavierauszüge bearbeitete und für mehrere
Zeitungen
schrieb. 1842 wurde Wagner Kapellmeister an der Hofoper zu
Dresden, hatte hier zuerst große Erfolge mit «Rienzi» (1842),
Im J. 1864 trat Wagner in nähere
Beziehungen zu König
Ludwig Ⅱ. von
Bayern
[* 26] und hielt sich ein Jahr lang in
München
[* 27] auf. Wie
früher
Dresden, dann
Weimar, so wurde jetzt
München, wohin einer seiner fähigsten
Anhänger,
Hans von
Bülow, zur Leitung des
nach W.s
Vorschlägen reorganisierten Konservatoriums und als Hoftheaterkapellmeister berufen wurde, der Mittelpunkt für
die Aufführung seiner Werke. Seinen Wohnort hatte Wagner seit 1865 in Triebschen bei Luzern,
[* 28] bis er 1872 nach
Bayreuth
[* 29] übersiedelte.
Hier war der Ort, an dem er für das ihm vorschwebende Kunstideal in der Wirklichkeit einen sichern
Boden
zu gewinnen trachtete. Obwohl Wagner vielfach und heftig angefeindet wurde, namentlich von den Fachmusikern, so lenkte
doch jetzt der glücklich beendete
Deutsch-FranzösischeKrieg von 1870 und 1871 die gehobene patriotische Stimmung ganz besonders
auf ihn, weil man in seiner Behandlung alter deutscher Sagen eine neue specifisch
deutsche Kunst erblickte.
Für die Herstellung eines Bühnenfestspielhauses zur Vorführung ausschließlich deutscher Werke, zunächst von W.s
«Ring
des
Nibelungen», bildeten sich in verschiedenen
Städten Wagner-Vereine.
Bayreuth, in
Deutschlands
[* 30] Mitte liegend, wurde als der
passendste Ort erwählt und im Mai 1872 die Grundsteinlegung des
Theaters mit einer Festaufführung von
Beethovens Neunter
Sinfonie (vgl.H. Porges, Die Aufführung von
Beethovens Neunter
Sinfonie unter Richard Wagner in
Bayreuth, Lpz.
1872) gefeiert.
Die ersten
Bayreuther Festspiele fanden im Aug. 1876 in Anwesenheit
Kaiser Wilhelms Ⅰ., König
Ludwigs Ⅱ. u. a. statt und
brachten den
«Ring des
Nibelungen»; später sind auch die meisten andern Musikdramen W.s, im Festspielhause aufgeführt
worden. W.s letztes Werk, das Bühnenweihfestspiel «Parsifal», soll auf
W.s ausdrücklichen Wunsch nur in
Bayreuth aufgeführt werden. –
Vgl. J. E.
Kloß, Zwanzig Jahre
«Bayreuth» (Berl. 1896);
Die Vorbereitungen für die Wiederholungen des «Parsifal»
hatte Wagner noch geleitet; im Winter 1882‒83 nahm er seinen Aufenthalt in
Italien.
[* 31] Ein plötzlich eingetretener
Herzschlag endigte
sein Leben in
Venedig;
[* 32] seine
Leiche wurde feierlich nach
Bayreuth überführt und 18. Febr. in dem von ihm selbst errichteten
Erbbegräbnis im
Garten
[* 33] seiner Villa Wahnfried beigesetzt.
In zweiter
Ehe hatte sich Wagner vermählt mit Cosima, einer Tochter
Liszts und der Gräfin d’Agoult (s. d.).
In erster
Ehe (1857‒69) war Cosima mit
Hans von
Bülow verheiratet gewesen; aus
¶
mehr
dieser Ehe stammten drei Töchter: Daniela (1886 verheiratet mit Henry Thode, Professor der Kunstgeschichte in Heidelberg),
[* 35] Blandine und Isolde. Richard W.s und Cosimas Kinder sind: Eva und Siegfried. Letzterer, geb. in Luzern,
hat sich seit 1893 als
tüchtiger Dirigent bekannt gemacht; hauptsächlich ist er neben seiner Mutter an der Regie der Bühnenfestspiele
thätig.
Richard Wagner ist unbestritten die bedeutendste Künstlererscheinung des 19. Jahrh.
Vielerlei innere und äußere Ursachen wirkten zusammen, um ihn schnell auf eine so hervorragende Stelle zu heben. Die deutsche
Oper war, mit Ausnahme weniger Werke von Karl Maria vonWeber (s. d.) und HeinrichMarschner (s. d.), fast
ganz verarmt und erschöpfte sich meist in erfolglosen Versuchen. Das Repertoire wurde fast ausschließlich beherrscht von
der sog. GroßenOper, hauptsächlich von Meyerbeer. In dieser hatte der Widersinn der Handlung, die theatralische Mache mit
allen ihren Unwahrheiten, die dem Dramatischen hohnsprachen (die Texte stammten meist von Scribe und seinen
litterar. Genossen), und die prunkende, raffinierte, stillose Musik ihren Höhepunkt erreicht, der kaum noch überboten werden
konnte.
Als Schriftsteller bekämpfte Wagner energisch und leidenschaftlich diese GroßeOper und verfocht mit Erfolg die Forderung der
dramat. Wahrheit, als Dichterkomponist schuf er eine Reihe von Werken, die ihn als eine selbständige,
nach sehr bestimmten Zielen strebende künstlerische Persönlichkeit bald in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses
rückten. Sein Verlangen großer und neuer, vor allem nationaler Stoffe, und einer dem Wesen der dramat. Musik entsprechenden
Behandlung des Textes mußte zünden. Er selbst suchte in seinen Texten entschieden zu reformieren, und es ist sein
Verdienst, psychologisch und dramatisch wertvolle Operndichtungen geboten zu haben.
Sein Vorgänger und Vorbild in dieser Hinsicht war namentlich Gluck (s. d.), dessen Grundsätze auch auf W.s Gestaltung des
Recitativs und der Deklamation bedeutend eingewirkt haben. W.s ganze Thätigkeit galt dem Theater, von dessen Bedeutung für
das nationale Leben er durchdrungen war, eine Anschauung, die ihn mitWeber verband. Seine dichterischen
Anlagen sind von manchen selbst über die musikalischen erhoben worden. Seine höchste Kunst zeigt Wagner im dramat.
Aufbau, in der meisterhaften Charakteristik durch Leitmotive, der unübertroffenen Deklamation und der musikalischen Situationsmalerei,
die sich im Recitativ und in einer mannigfaltigen glänzenden Instrumentation am freiesten entfalten kann.
(S. auch Deutsche Musik.)
[* 36]
Die Jugendwerke W.s, die Opern «Die Feen» (1833; nach Gozzis «Frau
als Schlange»)
[* 37] und «Das Liebesverbot» (nach Shakespeares«Maß für Maß»),
hatten keinen Erfolg. «Die Feen» wurden erst nach
seinem Tode veröffentlicht und sind seit 1888 mehreremal in München gegeben worden, ohne nachhaltiges
Interesse zu erregen; «Das Liebesverbot» erlebte 1836 eine Aufführung
in Magdeburg. Berühmt wurde W.s Name nach der ersten Aufführung seines «Rienzi» (1842 in Dresden), einer Oper, die musikalisch
noch nach den Vorbildern von Meyerbeer, Spontini, Auber und Halévy geschrieben ist, aber textlich schon deutlich den Wagner der
Zukunft verriet, namentlich im Aufbau.
Den musikalisch-dramat. Reformator zeigte dann zum erstenmal deutlich «Der fliegende Holländer» (1843 in
Dresden),
in dem die
leitmotivische Idee und die fortlaufende Deklamation den Arien und Ensembles gegenüber bereits den Vorrang einnehmen. «Tannhäuser
und der Sängerkrieg auf [der] Wartburg» (Dresd. 1845) und «Lohengrin» (Weim. 1850) steigerten die Erfolge
des Dichterkomponisten; seine «romantischen Opern» wurden Repertoirestücke aller größern Bühnen.
Eine neue Periode beginnt in W.s künstlerischem Schaffen mit «Tristan und Isolde» (vollendet 1859, zuerst aufgeführt 1865 in
München). In diesem Musikdrama sind seine Grundsätze, wie sie schon vom «Holländer» ab zu Tage treten, zuerst vollständig
durchgeführt. An die Stelle des künstlerischen Formalismus, in dem die Tonwerke der besten frühern
Meister aufgebaut sind, ist eine (in ihrer Art vollkommene) neue musikalische Behandlung getreten, die im wesentlichen
von dem Princip der «unendlichen Melodie» beherrscht wird.
Nach der musikalischen Seite steht das Orchester im Vordergrund: es ist bei ein Organ unendlich vielseitigen
Ausdrucks;
«Leitmotive», die unversieglichen Quellen thematischer Arbeit und sinfonischer Durchführung, kennzeichnen mit scharfen
Strichen die Gestalten des Dramas.
«Der Ring des Nibelungen» (begonnen gegen Ende der vierziger Jahre),
ein Bühnenfestspiel in drei
Tagen und einem Vorabend (Ⅰ. «Das Rheingold»; Ⅱ. «Die
Walküre»; Ⅲ. «Siegfried»; Ⅳ. «Götterdämmerung»; das ganze Werk zuerst aufgeführt im Aug. 1876 in Bayreuth) und «Parsifal»
(zuerst in Bayreuth).
Von größtem Einfluß ist W.s künstlerische Thätigkeit auf die musikalische Produktion der Gegenwart: er äußert sich
sowohl als direkte Nachahmung seines Stils und seiner Manier, wie als fruchtbare Anregung zur polyphonen
Orchesterbehandlung, zu gewissenhafter, korrekter Deklamation und zur kritischen Schätzung der Opernbücher auf ihren dramat.
Gehalt.
Außer den genannten Werken komponierte Wagner:. «Eine Faust-Ouverture», «Huldigungsmarsch für Ludwig Ⅱ., König von Bayern» (gedruckt
1871),
«Die beiden Grenadiere» für Baß oder Bariton mit Klavierbegleitung (1843).
Eine Reihe von Kompositionen, darunter eine Konzertouverture in C-dur, ist ungedruckt. Von W.s Schriften seien hervorgehoben:
«Die Kunst und die Revolution» (Lpz. 1849),
«Über das Dirigieren»
(ebd. 1869). Eine Gesamtausgabe von W.s Schriften und Operntexten erschien u. d. T. «Gesammelte
Schriften und Dichtungen» (10 Bde., Lpz.
1871‒83; 3. Aufl. 1897 fg.). Aus seinem Nachlaß erschienen: «Richard Wagner, Entwürfe, Gedanken, Fragmente» (Lpz. 1885) und
«Jesus von Nazareth. Ein dichterischer Entwurf aus dem J. 1848» (ebd. 1887);
beide zusammen mit der bisher
nur in den «BayreutherBlättern» veröffentlichten Operndichtung «Die
¶
mehr
Sarazenin» wurden neu herausgegeben in einem Bande u. d. T. «Nachgelassene Schriften und Dichtungen von Richard Wagner» (ebd. 1895).
Noch nicht veröffentlicht sind W.s «Lebenserinnerungen», dagegen erschienen:
«Briefwechsel zwischen Wagner und Liszt» (2 Bde., Lpz. 1887);
Aus einem «Patronatsverein zur Pflege und Erhaltung der Festspiele in Bayreuth» (1876) ist 1883 der «Allgemeine Richard-Wagner-Verein»
entstanden, der in allen größeren deutschen Städten Zweigvereine hat; Organ des Vereins sind die «BayreutherBlätter» (redigiert
von Hans von Wolzogen). Nach ihrem Vorbilde wurde in Frankreich 1885 eine «Revue Wagnérienne» begründet.
Ein «Richard-Wagner-Museum» begründete Nik. Oesterlein; es befindet sich seit 1895 in Eisenach
[* 43] (vgl. Nik. Oesterlein, Katalog
einer Richard-Wagner-Bibliothek, Bd. 1, Lpz.
1882; Bd. 2, ebd. 1886; Bd.
3, ebd. 1891; Bd. 4., ebd. 1895; vgl.
auch [M. Wirth], Das Richard-Wagner-Museum und die Zukunft des Wagnertums, ebd. 1894).
Führer durch W.s musikdramat. Werke schrieben: Hans von Wolzogen («Thematische Leitfaden», 11. Aufl.,
Lpz. 1894; vgl. auch seine Schrift: Was ist Stil? Was will W.? Was soll Bayreuth? u. s. w., 3. Aufl., ebd. 1889),
F. V. Dwelshauvers-Dery
(«Tannhäuser», 4. Aufl., ebd. 1893; auch französisch),
Pochhammer («Der Ring des
Nibelungen», Frankf. a. M. 1896),
Göllerich («Der Ring des Nibelungen», Lpz. 1897) u. a. –
Vgl. auch Porges, Die Bühnenproben
zu den Bayreuther Festspielen des J. 1876 (Lpz. 1896).
«Der Ring des Nibelungen» und «Parsifal» erschienen in Textausgaben mit Angabe
der Leitmotive und Notenbeispielen, hg. von Burghold (Mainz
[* 44] 1897).
Die Litteratur ist außerordentlich groß. Ein «Wagner-Jahrbuch» gab J.
Kürschner heraus (nur Bd. 1, Stuttg.
1886). Biographien W.s schrieben C. F. Glasenapp (2 Bde., neue Ausgabe mit Supplement, Lpz. 1882; 3. Ausg.
[3 Bde.], Bd.
1, ebd. 1894; Bd. 2, 1896), Tappert (Elberf. 1883),Bernh. Vogel (Lpz. 1883), Fr. Muncker (1. bis 4. Aufl., Bamb.
1890-91) u. a. –
Ferd. Praeger, Wagner, wie ich ihn kannte (aus dem Englischen
übersetzt vom Verfasser, ebd. 1892; von Breitkopf & Härtel aus dem Buchhandel zurückgezogen nach Richtigstellungen von
Chamberlain, s.
unten);
C. Fr. Glasenapp, Richard Wagner als Mensch (Vortrag, 3. Abdruck, Riga 1890);
ders., Wagner-Encyklopädie,
Haupterscheinungen der Kulturgeschichte im Lichte der Anschauung Richard W.s (2 Bde., Lpz.
1891);
Fr. von Hausegger, Richard Wagner und Schopenhauer (2. Aufl., ebd. 1892);
Rudolf, Physiolog, Anthropolog und vergleichender Anatom, geb. zu Bayreuth, widmete sich seit 1822 zu
Erlangen, dann seit 1824 zu Würzburg mediz. Studien. 1826 ging er behufs fernerer Ausbildung nach Paris,
wo ihn Cuviers Einfluß der vergleichenden Anatomie gewann. Er besuchte nacheinander die Küsten der Normandie und Südfrankreichs,
um an niedern Tieren Forschungen anzustellen. 1828 ging er nach Cagliari und in demselben Jahre ließ er sich als praktischer
Arzt in Augsburg
[* 47] nieder. Hierauf habilitierte er sich 1829 als Docent in Erlangen und wurde 1832 außerord., 1833 ord.
Professor der Zoologie. 1840 folgte er einem Rufe nach Göttingen an BlumenbachsStelle. Er starb dort
Von seinen Schriften sind hervorzuheben: das «Lehrbuch der vergleichenden Anatomie» (2 Abteil., Lpz. 1834-35; 2. Aufl.
u. d. T. «Lehrbuch der Zootomie», 2 Tle., ebd. 1843-47),
«Icones physiologicae» (3 Hefte, ebd. 1839-40;
neue Bearbeitung von Ecker, ebd. 1852-54),
«Lehrbuch der Physiologie» (ebd. 1839; 4. Aufl., neu bearb. von Funke,
ebd. 1855 fg.),
«Icones zootomicae. Handatlas zur vergleichenden Anatomie» (ebd. 1841),
«Beiträge zur vergleichenden Physiologie», auch u. d. T. «Nachträge
zur vergleichenden Physiologie des Blutes» (ebd. 1838),
seine Abhandlungen «Partium elementarium organorum, quae sunt in homine
atque animalibus, mensiones micrometricae» (ebd. 1834) und «Prodromus historiae
generationis hominis atque animalium» (ebd. 1836). Auch besorgte Wagner mit Will die deutsche
Übersetzung von Prichards «Naturgeschichte des Menschengeschlechts»
(4 Bde., Lpz. 1840-48).
Von großer Bedeutung ist das von Wagner herausgegebene «Handwörterbuch
der Physiologie» (4 Bde., Braunschw.
1842-53). Die wissenschaftlichen Ergebnisse einer Reihe von Untersuchungen über Nervenphysiologie legte er in den «Neurologischen
Untersuchungen» (Gött. 1854) nieder. Durch diese Arbeiten wurde ein lebhafter litterar. Kampf hervorgerufen,
in dem Wagner die spiritualistische Richtung in der Naturforschung gegenüber der materialistischen Karl Vogts und Moleschotts vertrat.
Von seinen kleinern hierher gehörigen Schriften sind zu nennen: «Menschenschöpfung und Seelensubstanz»
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