Währung.
Die Goldproduktion der Erde hat (insbesondere wegen der starken Zunahme in Südafrika) [* 2] große Fortschritte gemacht. Sie betrug:
Jahre | kg fein | Wert | Jahre | kg fein | Wert |
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Mill. M. | Mill. M. | ||||
1890 | 173300 | 483,5 | 1893 | 226400 | 631,7 |
1891 | 186600 | 520,6 | 1894 | 258400 | 719,9 |
1892 | 208700 | 581,6 |
Die «Goldwährungskorrespondenz» von Professor Huber-Stuttgart, die allerdings durchgängig höhere Zahlen für die oben bezeichneten Jahre enthält, schätzt die Goldproduktion für 1895 auf 852 Mill. M., für 1896 auf mindestens 900 Mill. M. Von großer Bedeutung in der Produktionsziffer sind fortgesetzt die afrik. Goldfelder (s. Goldaktie).
Die Goldausprägungen (s. Geld) waren meist höher als die Produktionsziffern, weil sehr umfangreiche Umprägungen vorhandener Münzen [* 3] stattgefunden haben. Da die Verwendung von Gold [* 4] zu industriellen Zwecken nach neuern Berechnungen nur wenig mehr als 200 Mill. M jährlich beansprucht, so bleiben für die Münzzwecke der Kulturwelt noch reichlich über 600 Mill. M jährlich an neuem Gold übrig. Noch weniger als bisher läßt sich unter diesen Umständen annehmen, daß die vielfach behauptete Goldknappheit schon wirklich bestehe. Der andauernd niedrige Stand des Diskonts in den letzten Jahren und die stete Zunahme der Goldvorräte der Banken spricht entschieden gegen eine solche Annahme.
Für April 1890 schätzt O. Haupt die nachweisbaren Goldvorräte der großen Banken auf 9,09 Milliarden M. gegen 6,34 Milliarden Ende 1890.
Auch die Befürchtung der deutschen Landwirte, daß infolge der Silberentwertung eine stärkere Zufuhr ind. Weizens nach Deutschland [* 5] eintreten werde, findet bis jetzt in der Statistik keine Stütze. Das ¶