W
(we
), w, lat. W, w, der tönende labiale
Reibelaut, wird dadurch gebildet, daß der in der
Stimmritze mit Stimmton
versehene
Atem entweder zwischen den obern Schneidezähnen und der Unterlippe hindurchgetrieben wird (labiodentales
w) oder zwischen den beiden
Lippen (bilabiales w). Die erstere
Aussprache herrscht in Norddeutschland und in dem v der romanischen
Sprachen und des
Englischen, die letztere in
Süd- und Mitteldeutschland, wo aber häufig die Mitwirkung des Stimmtons stark
reduziert
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wird; nach andern Konsonanten wird auch in Norddeutschland das w meistens bilabial ausgesprochen, z. B. in schwer, Quelle. [* 3] Das englische w ist ein Halbvokal und wird wie ein unbetontes u ausgesprochen. Die nämliche Aussprache hat ursprünglich auch das deutsche w gehabt, wie man aus der Wiedergabe des v durch gu in den romanischen Sprachen ersieht, z. B. im franz. guère, ital. guari für das deutsche wahr, ital. guardare für warten. Der Buchstabe w ist ursprünglich nichts als ein doppelt gesetztes u oder v, und sein Aufkommen fällt in den Beginn des Mittelalters. Die Engländer nennen daher ihr w noch jetzt double u (doppeltes u). Die Dänen kennen in ihrem Alphabet w nicht; die Schweden [* 4] bedienen sich desselben statt v, wenn sie mit deutschen Lettern drucken, während dafür das v bei lateinischer Schrift eintritt.
Abkürzungen.
Als Abkürzung bedeutet W in Wappenbüchern die Tinktur Weiß oder Silber, auf Kurszetteln Wechsel (W. W. dagegen Wiener Währung), in der Geographie Westen. In der Chemie ist W Zeichen für Wolfram.