Vulpinīt,
Mineral, s. Anhydrit. ^[= oder Karstenit, ein Mineral, das aus wasserfreiem schwefelsaurem Kalk, CaSO_{4} (41 Proz. Kalk, ...]
Vulpinit
25 Wörter, 203 Zeichen
Mineral, s. Anhydrit. ^[= oder Karstenit, ein Mineral, das aus wasserfreiem schwefelsaurem Kalk, CaSO_{4} (41 Proz. Kalk, ...]
(v. griech. anydria, »Wasserlosigkeit«; Karstenit, Muriacit), Mineral aus der Ordnung der Sulfate, kristallisiert rhombisch, doch sind gute Kristalle [* 4] selten. Meist tritt er derb in körnigen oder fast dichten Aggregaten auf und durchzieht z. B. als solcher in Wieliczka und Bochnia das Steinsalz und den Salzthon in eigentümlichen Windungen (Gekrösestein). Er ist gewöhnlich weiß, selten bläulich oder rötlich gefärbt, glasglänzend, durchsichtig und durchscheinend, Härte 3-3,5, spez. Gew. 2,8-3. Er besteht aus wasserfreiem schwefelsauren Kalk CaSO4 ^[CaSO4] und findet sich in großen, meist unregelmäßig ausgedehnten Massen mit Gips [* 5] und Steinsalz in den Salzgebirgen verschiedener Formationen, namentlich der Dyas, Trias und des Tertiär, eingelagert. Im Verhältnis zum Gips (wasserhaltiger schwefelsaurer Kalk) bildet er gewöhnlich die untern oder innern Kernmassen, und es ist sehr wahrscheinlich, daß der meiste Gips in der Natur aus Anhydrit durch Aufnahme von Wasser hervorgegangen ist.
Hierbei wurde das Volumen bedeutend vergrößert, und das Gestein übte daher einen sehr heftigen Kristallisationsdruck auf die Umgebung aus, woraus sich die Störungen im Schichtenbau erklären, welche man meistens in der Nähe von Gipslagern beobachtet. Über die Bildungsweise des natürlichen Anhydrits war man lange Zeit im unklaren. Unter Anwendung von Schmelzfluß läßt sich auf mannigfache Weise kristallisierter Anhydrit erhalten, doch widerspricht das geognostische Vorkommen einer plutonischen Bildungsweise.
Aus einer Lösung von schwefelsaurem Kalk in Wasser wird unter gewöhnlichen Verhältnissen Gips und kein Anhydrit abgeschieden. Bei stärkerm Druck bildet sich aber wasserärmerer schwefelsaurer Kalk, wie manche Kesselsteine darthun. Erhitzt man Gips mit gesättigter Kochsalzlösung und überschüssigem Kochsalz in zugeschmolzenen Glasröhren, so bilden sich schon bei 120-130° C. Anhydritkristalle; bei gewöhnlicher Temperatur wird aus derselben Lösung Gips abgeschieden. Es scheint also bei niederer Temperatur der schwefelsaure Kalk der Kochsalzlösung, bei höherer Temperatur die Kochsalzlösung dem Gips das Wasser zu entziehen. Übrigens ist auch mancher Gips in der Natur durch Umwandlung aus kohlensaurem Kalk entstanden (s. Gips). Der körnige Anhydrit wird vielfach zu Statuetten und Ornamenten verarbeitet; pulverisiert und gebrannt, nimmt er zwar Wasser auf, erhärtet aber nicht zur einheitlichen Masse wie gebrannter Gips, kann also diesen nicht ersetzen.