Vulliens
(Kt. Waadt, Bez. Oron). 709 m. Gem. und Dorf an der Freiburger Grenze, im Bergland des Jorat zwischen dem Carouge im W. und der Broye im O.; 5,3 km s. Moudon. Strasse nach Bressonnaz und Moudon. Haltestelle der elektrischen Joratbahn (Lausanne-Mézières-Moudon). Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Bressonnaz Dessous und Bressonnaz Dessus, Champ du Faug, Perrillaz, Sépey und zerstreut gelegenen Höfen: 79 Häuser, 414 reform. Ew.; Dorf: 37 Häuser, 204 Ew. Kirchgemeinden Mézières und Syens.
Landwirtschaft.
Mühle und
Säge. Vulliens
war früher der Mittelpunkt einer ausgedehnten
Herrschaft, die
Sépey,
Bressonnaz Dessus,
Mézières,
Carouge,
Les Cullayes und
Ropraz umfasste, dann aber allmählig zerfiel. Nachdem sich
Ropraz schon 1327 davon
losgelöst, gingen
Mézières,
Carouge und
Les Cullayes zu Ende des 15. Jahrhunderts durch Heirat an die Edeln von
Blonay über;
Sépey ward eigene
Herrschaft und
Bressonnaz kam an ein anderes Geschlecht. Erste Inhaber der
Herrschaft Vulliens
waren die
Herren
gleichen Namens, als deren erster 1266
Pierre de Vulliens
genannt wird.
Von der Mitte des 15. Jahrhunderts an ging sie dann bis Ende des 18. Jahrhunderts der Reihe nach an die
Tavel, die Chandieu
und die
Senarclens über. Während Vulliens
vor der Reformation eigene Pfarrei mit Landbesitz und verschiedenen Feudalrechten
gewesen war, wurden diese
Güter samt Zehnten und andern
Rechten zur Zeit der
Berner Oberhoheit an Claude
de Cristar aus
Moudon und an Gamaliel de
Tavel, Herrn von Vulliens
, verpachtet. Urkundliche Namensformen: 1142
Wilens; 1184 Villeins,
d. h. bei den Nachkommen des
Willi oder Willo, des ersten germanischen Ansiedlers.