Albert und Julian de, Brüder, belg. Historienmaler in Brüssel, die vor einigen
Jahren im Gegensatz zu der realistischen Bravourmalerei das Programm eines neuen, davon unabhängigen
Kunststils aufstellten, aber bis jetzt noch keine besondern Leistungen darin aufzuweisen haben. Sie brachten nur einige in
der Weise der alten flandrischen Maler des 15. Jahrh. behandelte, archaisierende Bilder, nämlich
Albert: Karl V. im Kloster San Yuste und Jakobäa von Bayern Philipp den Guten um Gnade für ihren Gemahl
Franz v. Borselen bittend; Julian: Ausweisung der heil. Elisabeth
durch die Bewohner Eisenachs. Albert ist Ritter des Leopoldsordens.
(Flores), eine der Sundainseln, liegt in der Fortsetzung des Inselzugs Sumatra-Java, im N.
von Sumba, hat eine von W. nach O. langgestreckte Gestalt und 15,610 qkm (283,5 QM.)
Flächeninhalt. Das Innere ist sehr gebirgig und stark bewaldet,
im einzelnen aber noch wenig bekannt. Von den Bergen, die
vulkanischer Natur sind, erreicht der Obu Romba 2860, der Lobetobi 2250 m Höhe, beide an der Südküste.
Der Westteil der Insel heißt Mangarai, der Ostteil Endeh. Die Eingebornen (ca. 250,000) leben in kleinen Staaten, von denen
die in Mangarai dem Sultan von Bima, freilich bloß dem Namen nach, untergeben sind, während sie in Endeh direkt die holländische
Oberhoheit anerkennen. Hier ist ein holländischer Beamter in dem kleinen Staat Larangtuka, dessen Bewohner
früher durch die Portugiesen zum Christentum bekehrt worden sind. Der Handel mit Schildpatt, Zimt, Sandelholz, Vogelnestern ist
fast allein in den Händen der Buggisen.
Frans (eigentlich de Vriendt), niederländ. Maler, geb. 1517 (oder 1518) zu Antwerpen, sollte Bildhauer werden,
lernte aber dann die Malerei bei Lambert Lombard in Lüttich und wurde 1540 Meister in Antwerpen. Dann ging
er nach Rom, wo er sich besonders unter dem Einfluß Michelangelos weiter ausbildete. Nach Antwerpen zurückgekehrt, erlangte
er solchen Ruf, daß man ihn den »niederländischen Raffael« nannte und sich eine große Schule um ihn bildete,
wodurch seine Manier eine Zeitlang herrschend wurde.
Seine Gemälde sind ziemlich zahlreich; Antwerpen besitzt sein Hauptwerk: den Sturz der bösen Engel, das Berliner Museum: Lot
mit seinen Töchtern, Mars und Venus im Netz des Vulkan (1547) und Venus und Amor. Floris starb in Antwerpen. Seine
Bilder sind zwar sorgsam studiert und ausgeführt, allein sie leiden an einer unwahren, äußerlichen Empfindung, die sich
bis ins Manierierte verliert. Er behandelte neben religiösen Gegenständen mit Vorliebe solche aus der antiken Mythologie,
in denen sich seine manierierte Auffassung am widerwärtigsten zeigt. Am besten sind seine Bildnisse, von denen der
Falkenier in Braunschweig das bedeutendste ist.