Volvox
L., Algengattung aus der Gruppe der Chlorophyceen mit wenigen Arten, Süßwasseralgen von sehr merkwürdigem Baue. Sie bilden hohlkugelige Kolonien (Cönobien), die bei größern Arten nicht selten einen Durchmesser von 0,5 mm und darüber erreichen und oft aus mehrern Tausenden von Zellen bestehen. Infolge ihrer Größe sind diese Kugeln schon mit bloßem Auge [* 2] sichtbar, sie zeigen deutlich rotierende Eigenbewegung, die durch zahlreiche Cilien an der Peripherie der Kolonie bewirkt wird.
Auf
Tafel:
Algen
[* 3] Ⅱ,
[* 1]
Fig. 11, ist eine solche
Kolonie von Volvox
globator L. dargestellt. Die Fortpflanzung erfolgt auf geschlechtlichem
und ungeschlechtlichem Wege. Im erstern Falle werden in einzelnen Zellen, sog.
Oogonien, große weibliche Zellen entwickelt, während andere sich durch lebhafte
Teilung in ein
Bündel langgestreckter, mit
Cilien versehener männlicher Zellen, sog.
Spermatozoiden, umwandeln. Nach der
Vereinigung der
Spermatozoiden mit den weiblichen
Zellen
werden diese zu Oosporen, aus denen dann später bei der
Keimung neue vegetative Cönobien entstehen.
Bei der ungeschlechtlichen
Vermehrung wandeln sich einzelne Zellen einer
Kolonie zu kleinen vegetativen Cönobien um und entwickeln
sich dann zu neuen Tochterkolonien. Die hierher gehörigen
Algen sind früher unter dem
Namen Kugeltierchen gewöhnlich zum
Tierreiche gerechnet worden (s. Geißeltierchen).