Volterra
,
etrusk.
Velathri, lat.
Volaterrae, Hauptstadt des Kreises Volterra
(64131 E.) im S. der ital.
Provinz Pisa
[* 2] in
Toscana,
in öder Gegend auf hohem
Berge (554 m), zwischen Era (Nebenfluß des
Arno) und Cecina, mit weiter Fernsicht
(bis Corsica),
[* 3] Endstation der Zweiglinie nach Cecina (30 km), an der Maremmenbahn Livorno-Rom, ist Bischofssitz und hat (1881)
5347, als Gemeinde (einschließlich 1034 in Saline) 14063 E.; Marmor-,
Gips- und bedeutende Alabasterbrüche, große Salzwerke
(Saline) im
SW., unweit der Cecina, die ganz
Toscana versorgen,
Industrie von Alabasterskulpturen.
Aus dem Altertum sind vorhanden: die vor Porta, Fiorentina und im Klostergarten von Sta. Chiara 12 m hohen und 4 m dicken Mauern aus Sandsteinblöcken, Spuren eines Amphitheaters, Thermen, Grabstätten, die Porta dell’ Arco, ein 6 m hoher Rundbogen und die Piscina, ein Wasserbehälter auf sechs Säulen. [* 4] Der 1120 von Calixtus II. geweihte, 1254 durch Niccolò Pisano erweiterte Dom ist reich an Bildwerken und besitzt im Oratorio di San Carlo ein treffliches Gemälde (Verkündigung, 1491) von Luca Signorelli. Die angeblich ans dem 7. Jahrh. stammende Taufkirche San Giovanni hat ein Ciborium von Mino da Fiesole (1471) und einen Taufstein von Andrea Sansovino (1502), das Museo Nazionale im Palazzo Tagassi eine reiche Sammlung von Altertümern, Inschriften, das Archiv und eine Bibliothek (13000 Bände). Der Palazzo dei Priori oder Palazzo pubblico ist ein stattliches Gebäude (1208-57).