Volney
(spr. wolnä), Konstantin François Chasseboeuf, Graf von, franz. Schriftsteller und Reisender, geb. zu Craon in Anjou, studierte zu Paris [* 3] Medizin, Geschichte und die alten, besonders orientalischen, Sprachen, unternahm 1783 bis 1787 eine Reise nach der Levante und Ägypten, [* 4] welche er in »Voyage en Syrie et en Égypte« (Par. 1787, 2 Bde.) beschrieb, und wurde 1789 in die Nationalversammlung gewählt. Da er sich gegen den Terrorismus Robespierres erklärte, wurde er verhaftet und mußte bis 9. Thermidor (zehn Monate lang) im Kerker schmachten.
Nach seiner
Freilassung wurde er zum
Professor der Geschichte an der
Normalschule ernannt. 1795-98 unternahm Volney
eine
Reise durch
Nordamerika,
[* 5] deren
Resultat sein
»Tableau du climat et du sol des États-Unis d'Amérique« (Par. 1803, 2 Bde.)
war. Nach
Frankreich zurückgekehrt, begünstigte er die
Revolution vom 18.
Brumaire und nahm eine Senatorstelle an.
Später
ernannte ihn
Napoleon zum
Grafen und
Kommandeur der
Ehrenlegion;
Ludwig XIII. erhob ihn zum Pair.
Volney
starb
Sein in alle
Sprachen übersetztes Hauptwerk, zu dessen Abfassung er durch
Franklin
angeregt worden war, führt den
Titel: »Les ruines, ou méditations sur les révolutions des empires« (Par.
1791, zuletzt 1876; deutsch von G.
Forster, mit Volneys
Biographie von
Daru, 13. Aufl., Braunschw. 1880; von
Peters,
Norden
[* 6] 1881).
Außerdem schrieb er: »La loi naturelle« (Par. 1794);
»Leçons d'histoire prononcées à l'École normale« (das. 1799, neue Aufl. 1810);
»Recherche nouvelles sur l'histoire ancienne« (das. 1814-15, 3 Bde.).
Seine »Œuvres complètes« erschienen in 8 Bänden (Par. 1821, neue Aufl. 1836),
»Œuvres choisies« 1846.
Vgl.
Berger, Études
sur Volney
(Par. 1832);
Barni, Les moralistes français (das. 1873).