Vogelberg
(Kt. Graubünden
und Tessin).
3220 m. Vergletscherter Gipfel der Zentralpartie des Adulamassivs, zwischen dem
Rheinwaldhorn (3398
m) und dem
Rheinquellhorn (3200 m), sowie 700 m westl. von diesem letztern. N.- und
W.-Seite des Vogelbergs
sind total vergletschert,
während der Steilabfall nach SO. und O. gerichtet erscheint. Nach SW. und W. setzt sich der Gebirgskamm
in einem ausgeprägten, nach N. geöffneten
Bogen zum
Pizzo Cramorino (3129 m),
Pizzo Baretino und über das
Vogeljoch (2938
m) zur Loggia (3077 m) fort. Die
N.-Seite deckt in weiter Fläche der glänzende
Rheinwaldfirn, aus welchem 1 km nordwestl.
vom Vogelberg
die gänzlich isolierte
Gemskanzel (2916 m) kühn hervorragt. Der Vogelberg
wird, wie das
Rheinquellhorn, von der
Zapportklubhütte
(Ursprung; 2320 m) aus über den Rheinwaldgletscher ohne besondere Schwierigkeiten
in
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etwa 4 Stunden erstiegen und bietet eine grossartige Fernsicht dar. Mit einem erfahrenen Führer können Bergsteiger von
der Hütte weg leicht Stunden weit sich hineinbegeben zu den wunderbaren Eisgebilden und den jähen Gehängen des Adulastockes,
zu den vielen Hörnern und Kuppen, die die eisige Wiege des Hinterrheins in mächtigem Halbkreis umstehen
und sich an Wildheit, Schneelasten und Gletschermassen überbieten. In frühern Zeiten hiess der Monte di San Bernardino (2167
m) auch «Vogelberg»
, und es trug die alte, vielleicht noch römische Strasse
aus dem Misox ins Rheinwaldthal den Namen Pass über den Vogelberg.
Die letztere Bezeichnung ist in italienischer Form dem
scharf gezahnten Pizzo Uccello (2716 m) östl. über dem Bernhardinpass verblieben. Gesteine des Vogelbergs
am Rheinwaldgletscher
sind Adulagneis und Glimmerschiefer.