Jakob, gewöhnlich Vogel von Glarus
genannt, schweiz. Dichter und Buchhändler, geb. zu
Glarus,
begründete daselbst 1843 eine Buchdruckerei, mit der er später eine Verlagshandlung verband. Er ist einer der eifrigsten
Sammler und gründlichsten Kenner der poet. Litteratur der Schweiz; er gab die Anregung zu dem von ihm
verlegten, von dem schweiz. Dichter Robert Weber (geb. in Rapperswyl, seit 1878 Leiter der von ihm begründeten
Zeitschrift «Helvetia» in Basel)
herausgegebenen Werk «Die poet. Nationallitteratur der
deutschen Schweiz von Haller bis auf die Gegenwart» (4 Bde.,
1866-76; Bd. 1-3 von Weber, Bd. 4 von Honegger). Vogel veröffentlichte:
«Gedichte» (14. Aufl., Glarus
1890),
«Bilder aus den Alpen» (Gedichte, ebd. 1874),
«Stille Lieder» (ebd. 1875),
«Erinnerung an das Klönthal»
(1878; 8. Aufl. 1894),
Joh. Friedr., Kupferstecher, geb. zu
Ansbach, war Schüler von Reindel in Nürnberg, seit 1852 thätig in Leipzig, Düsseldorf und Paris. Er ging 1869 nach München,
wo er 1871 Ehrenmitglied der Akademie wurde und starb. Bekannt sind seine Blätter: Die Spieler
(1868) nach Knaus, Seni vor Wallensteins Leiche (1872) und Thusnelda im Triumphzug des Germanicus nach Piloty, Maria Louisa de
Tassis (1875) nach van Dyck, Der Früchtekranz nach Rubens, Heilige Justina nach Moretto, Der Schwarze Peter nach
Vautier.
Karl, Kartograph, geb. in Hersfeld, bildete sich zum Geometer aus und wurde bei
der topogr. Landesaufnahme des Kurfürstentums Hessen beschäftigt. 1852 siedelte er nach Gotha über, wo er Zeichner und
später Vorstand des topogr. Bureau von Perthes' Geographischer Anstalt wurde und starb. Vogel wandte
sich ausschließlich der Darstellung europ. Länder, namentlich Süd- und Mitteleuropas, zu, deren ältere Karten er sowohl
in den kleinern Atlanten des Perthesschen Verlags wie namentlich im Stielerschen Handatlas revidierte und nach und nach durch
Neuzeichnungen ersetzte. Eine 27blätterige Karte des Deutschen Reichs, die tief nach Frankreich und Rußland
hinübergreift und deren Zweck vorzugsweise ein militärischer ist, erschien 1891-93. Auch war Vogel Mitarbeiter an
«Petermanns Geogr. Mitteilungen».
Otto, plattdeutscher Dialektdichter, geb. zu Greifswald, studierte zu Greifswald,
Berlin und Erlangen Theologie und Philologie, ward 1865 Lehrer und 1876 Direktor des Realgymnasiums zu Perleberg.
In seinen plattdeutschen Dichtungen: «Pommernspeegel. Ut ollen Tiden» (Greifsw. 1869; 2. Aufl. 1873),
«Russelbläder. En Strämel
Plattdütsch» (Lpz. 1878),
zeigt
er Phantasie und Gemüt.
Auch gab er hochdeutsch «Rügen. Ein Liederkranz» (Greifsw. 1887)
heraus.
F. C. W., Verlagsbuchhandlung in Leipzig, gegründet 1730 von Joh. Mich. Teubner, ging 1764 an
Siegfr. Leberecht Crusius über, 1808 an Friedr. Christ. Wilhelm Vogel, 1837 an des letztern Sohn Wilhelm Ferd. Theodor Vogel.
Von letzterm übernahm sie 1862 ein Urenkel des obigen Crusius, Dr. jur. et med.
Karl Lampe-Vischer, geb. zu Leipzig. Teilhaber seit 1890 ist sein Sohn Karl Friedr. Lampe, geb. Während
der ältere Verlag vorwiegend theologisch und philologisch war (Werke von Christian Felix Weise, Basedow, Gesenius, Koberstein,
Broeder, Matthiä, Passow, Salzmann, auch einiges von Schiller u. a.), ist der neuere (seit 1862) vorwiegend medizinisch:
Werke von Birch-Hirschfeld, Curschmann, Erb, Flügge, Heubner, His, Hueter, Klebs, Lebert, E. Lesser, Oertel,
Strümpell u. a., sie bilden zumeist Teile größerer Sammelwerke, wie das «Handbuch der Hygieine und Gewerbekrankheiten» (hg.
von M. von Pettenkofer und H. von Ziemssen),
das «Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie» (hg. von Ziemssen),
das
«Handbuch der Physiologie» (hg.vonL. Hermann),
das «Handbuch der allgemeinen Therapie» (hg. von Ziemssen).
Dazu kommen eine Reihe mediz. Fachzeitschriften.