Völkerpsychologie
,
der durch Lazarus (s. d.) und Steinthal (s. d.) in Deutschland [* 2] üblich ¶
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gewordene Name für die psychische Anthropologie, d. h. für den Teil der Psychologie, der sich mit dem Seelenleben des Menschen,
sofern er ein gesellschaftliches Wesen ist, oder mit dem psychischen Charakter der menschlichen Gesellschaft beschäftigt.
Sie will die Psychologie der Kulturgeschichte sein. Lazarus und Steinthal begründeten 1859 die «Zeitschrift für Völkerpsychologie
und
Sprachwissenschaft» (20 Bde., Berl.
1860-90; die Fortsetzung erscheint u. d. T. «Zeitschrift
des Vereins für Volkskunde», hg. von K. Weinhold, ebd. 1891 fg.). -
Vgl. Bruchmann, Die Völkerpsychologie
(in «Unserer Zeit», Jahrg. 1876, 2. Hälfte);
Wundt, Aufgaben und Ziele der Völkerpsychologie
(in den «Philos. Studien», Bd. 4, Lpz. 1888).