Völk
,
ungar. Groß-Gemeinde, s. Felka.
Völk
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Völk,
ungar. Groß-Gemeinde, s. Felka.
Völk,
Jos., Politiker, geb. im
Weiler Mittelstetten bei
Augsburg,
[* 2] studierte 1838-42 in
München
[* 3] die
Rechte
und begann die praktische Laufbahn bei bayr. Gerichten und
Anwälten. 1855 wurde Völk
Advokat in
Augsburg und in demselben Jahre
in die bayr. Abgeordnetenkammer gewählt, deren Mitglied er seitdem ständig blieb.
Zur Zeit der deutschen Reformprojekte gründete Völk
in
Bayern
[* 4] in
Verbindung mit
Barth und
Brater eine
deutsche Partei, beteiligte
sich lebhaft an den
Deutschen Abgeordnetentagen und war auf dem zu
Frankfurt
[* 5] a. M. Referent in der Frage der
Neutralität
der deutschen
Mittel- und Kleinstaaten. Völk
war Mitglied des Zollparlaments und des
Deutschen
Reichstags
1871-81. Im Zollparlament zog er durch seine, gehaltene Rede über das Verhältnis zwischen
Süd- und Norddeutschland
die
Aufmerksamkeit auf sich. Im Juni 1869 war Völk
einer der
Gründer der freien süddeutschen
Vereinigung «Zur Mainbrücke» und
verteidigte in den folgenden Jahren in der bayr. Kammer der
Abgeordneten die Idee eines Nord und
Süd umfassenden
bundesstaatlichen
Deutschlands.
[* 6] Im
Reichstag 1872 beantragte er die Einführung der obligatorischen
Civilehe. Mit der nationalliberalen
Partei, zu deren hervorragendsten
Vertretern er gehörte, geriet er bei der
Beratung des Zolltarifgesetzentwurfs 1879 in
Konflikt
und stellte sich infolgedessen an die
Spitze einer zwischen den Nationalliberalen und der deutschen
Reichspartei
stehenden Gruppe (Völk
-Schauß). 1881 lehnte er eine Wiederwahl ab und starb in
Augsburg.