Vivier
(Le) (Kt. Wallis, Bez. Martinach, Gem. Martinach Burg).
475 m. Gruppe von 6 Häusern am Fuss der bewaldeten Steilhänge des Mont Chemin, 800 m s. der Station Martinach der Simplonbahn und 800 m nö. des Dorfplatzes Martinach Burg (Martigny Bourg).
Post, Telegraph, Telephon. 34 kathol. Ew. Kirchgemeinde Martinach.
Landwirtschaft. Die Häuser und ihre Oekonomiegebäude sind aus den Materialien eines römischen Amphitheaters erbaut, an dessen Ruinen sie sich zum Teil anlehnen.
Diese Anlage ist zwar bis zu einer gewissen ¶
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Höhe mit von der Dranse angeschwemmtem und heute von einer Wiese mit Obstbäumen überwachsenem Geschiebe aufgefüllt, kann aber noch sehr gut erkannt werden.
Die aus dem Boden schauenden Mauern sind im Kreisbogen angeordnet und zur Aufnahme der Träger für die Stufen in regelmässigen Distanzen durchlöchert.
Den Namen Le Vivier
, vom latein. vivarium
= Fischteich, sollen die Ruinen und in der Folge die Häusergruppe erhalten haben, weil hier nach einer Ueberlieferung die
römischen Verwaltungsbeamten von Octodurum für die Zwecke ihrer Festmähler einen Fischteich angelegt hätten.