stattliches Dorf im schweizer. Kanton Aargau,
unweit Wohlen (s. d.), mit (1888) 1681 Einw.
Hier fand in zwei schweizer. Religionskriegen die Entscheidung statt, indem 23. Jan. 1656 die Reformierten von den Katholischen
und 25. Juli 1712 diese von jenen geschlagen wurden.
Bei Villmergen zerstreuten auch 13. Jan. 1841 die aargauischen
Regierungstruppen die aufständischen Ultramontanen aus dem Freiamt (s. d.).
(Kt. Aargau,
Bez. Bremgarten).
440 m. Gem. und Pfarrdorf, am O.-Fuss des Höhenzuges zwischen dem Bünz- und dem Aathal und 2 km
w. der Station Wohlen-Villmergen der Linie Aarau-Lenzburg-Rotkreuz. Postbureau, Telegraph; Postwagen Wohlen-Fahrwangen. 258 Häuser, 1785 kathol.
Ew. Bildet zusammen mit Büttikon, Hilfiken und Anglikon eine Pfarrei. Acker- und Obstbau, Viehzucht und
Milchwirtschaft. Strohindustrie; Gerberei, Mühlen und Sägen; Baugeschäft in Zement. Sieg der katholischen Eidgenossen über
die Berner am 24. Januar 1656, Sieg der Berner über die Truppen der katholischen Orte am 25. Juli 1712 (Erster und zweiter Villmergerkrieg).
Am 11. Januar 1841 schlugen hier die unter dem Befehl des Obersten (und spätern Bundesrates) Frei-Hérosé
stehenden aargauischen Regierungstruppen die Aufständischen aus den Freien Aemtern aufs Haupt.
Westl. vom Dorf ist ein Grabhügel
aufgefunden worden.
Urkundliche Namensformen: 1185 Vilmaringen;
1263 Vilmeringen, d. h. «bei den Nachkommen des Vilmar».