(lat.), Nachtwachen. Die alten Griechen und Römer
[* 2] teilten zum Behufe der Ablösung der militär. Wachen im
Lager
[* 3] die Nacht in vier Teile und zählten danach die erste bis vierte Nachtwache. Diese Einteilung fand dann auch im praktischen
Leben außerhalb des Militärdienstes Verwendung.
In der Kirchensprache bedeutet Vigilien ursprünglich die nächtlichen gottesdienstlichen Versammlungen
der Christen, die in den Verfolgungszeiten üblich und später beibehalten wurden. Etwa seit dem 5. Jahrh.
wurden diese Vigilien vor den hohen Festen und namentlich vor Ostern (Ostervigilie) besonders feierlich gestaltet. Nach Abschaffung
dieser Nachtgottesdienste und so auch noch jetzt sind die Vigilien die Vorfeiern, womit in der kath.
Kirche die Feste je am nächst vorangehenden Tage eingeleitet werden und auch diese Vortage selbst. In denKlöstern sind Vigilien die
mit gottesdienstlichen Übungen verbrachten Nachtwachen. (S. HeiligeNacht .)