Vierlande
,
eine zum Gebiet der
Freien Stadt
Hamburg
[* 2] gehörige
Landschaft, die im wesentlichen das
Amt
Bergedorf (s. d.) umfaßt und, von der Stadt
Bergedorf abgesehen, vier
Kirchspiele enthält (daher der
Name). Die Vierlande
bilden
ein von
Dämmen eingeschlossenes Niederungsland auf der rechten Seite der
Elbe, das teilweise unter dem
Spiegel
[* 3] des
Stroms liegt,
weshalb durch zahlreiche Schöpfmühlen für den Abfluß des
Wassers gesorgt werden muß. Die Bodenfruchtbarkeit
ist ganz außerordentlich.
Üppige Weizenfelder, Wiesen, große Gemüse-, Rosen- und andre Blumengärten, Kirschen- und Pflaumenplantagen, Erd- und Himbeerfelder wechseln miteinander ab. Die Viehzucht [* 4] liefert vortreffliche Milchkühe, Geflügel und Schlachtvieh. Überall herrschen Ordnung, Fleiß und Wohlhabenheit. Die Produkte gehen nicht allein nach Hamburg, sondern auch nach England. Die Vierländer stammen wahrscheinlich von niederländischen Kolonisten ab, die im 12. Jahrh. sich hier niederließen. Sie haben noch in jedem Kirchspiel eigne Kleidertrachten.