Viehoff
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Heinrich, Literarhistoriker und Übersetzer, geb. zu Büttgen bei Neuß, [* 2] studierte in Bonn, [* 3] war dann teils als Erzieher in einer gräflichen Familie thätig, teils auf Reisen, erhielt 1833 eine Lehrerstelle am Gymnasium zu Emmerich, [* 4] kam 1838 als erster Oberlehrer an die Realschule zu Düsseldorf [* 5] und 1850 als Direktor der Realschule und der Provinzialgewerbeschule nach Trier, [* 6] welche Stellung er bis zu seiner Quieszierung (1876) bekleidete. Er starb in Trier.
Viehoffs
litterarhistorisches
Verdienst beruht vorzugsweise auf seinen
Arbeiten über
Schiller und
Goethe, von denen wir nennen:
»Goethes
Leben, Geistesentwickelung und Werke« (Stuttg. 1847-49, 4 Bde.; 5. Aufl.
1888);
die Erläuterungen zu Goethes Gedichten (3. Aufl., Stuttg. 1876, 2 Bde.) und zu Schillers Gedichten (6. Aufl., das. 1887, 3 Bde.);
»Schillers Leben« (auf Grund des Hoffmeisterschen Werkes, das. 1875, 3 Bde.; 2. Aufl. 1888),
woran sich das »Handbuch der deutschen Nationallitteratur« (16. Aufl., Braunschw. 1882, 3 Bde.),
die »Vorschule der
Dichtkunst« (das.
1860) u. a. anschließen. An metrischen
Übersetzungen veröffentlichte Viehoff:
»Blütenstrauß französischer
Poesie«
(Trier 1862);
»Blütenstrauß englischer Poesie« (das. 1864);
»Racines Werke« (neue Ausg., Berl. 1869, 4 Bde.);
elf Stücke Shakespeares (Hildburgh. 1867 ff.);
Tegnérs »Frithjofsage« und Scotts »Fräulein vom See« (das. 1865);
die Dramen des Sophokles (das. 1867);
Longfellows »Evangeline« (Trier 1869);
die »Mosella« des Ausonius (das. 1871) u. a. Mit Herrig begründete er das »Archiv für das Studium neuerer Sprachen und Litteraturen« (Braunschw. 1844 ff.).
Aus seinem Nachlaß erschienen: »Drei Bücher erzählender Gedichte« (Leipz. 1888) und »Die Poetik auf der Grundlage der Erfahrungsseelenlehre« (mit Biographie von Kiy, Trier 1888).