Peire,Troubadour, zwischen 1170 und 1220, aus
Toulouse
[* 2] gebürtig, führte ein abenteuerliches
Wanderleben, stand dann längere Zeit in
Diensten des Vizegrafen von
Marseille,
[* 3] Barnal de
Baux, mußte wegen eines Liebeshandels
mit dessen Gemahlin Adalasia nach
Italien
[* 4] flüchten, machte den dritten Kreuzzug mit bis
Cypern,
[* 5] wo er sich mit einer Griechin
verheiratete, und beschloß wahrscheinlich seine
Tage am
Hof
[* 6]
Alfons' III. von
Aragonien. Seinem
Wesen nach
eine wunderliche Mischung von
Geist und
Thorheit, nimmt Vidal dessenungeachtet in der Geschichte der Kunstpoesie eine der vornehmsten
Stellen ein. Von seinen zahlreichen feurigen und anmutigen Liedern sind noch etwa 60 vorhanden, darunter mehrere Rügelieder.
Auch hat er sich im
Fach der erzählenden
Dichtkunst mitGlück versucht.
Vgl.
Raynouard, Choix de poesies
des troubadours, Bd. 3 u. 4 (Par.
1821).
(spr. widáll), 1) Louis, genannt Navatel, französischer Bildhauer, geboren zu Nîmes, beschäftigte sich anfangs
mit Anatomie und widmete sich erst, nachdem er blind geworden war, der Bildhauerei, worin er in Paris Schüler von Barye
und Rouillard wurde. Als solcher machte er durch seine ungemeine Geschicklichkeit im Modellieren von Tieren
und Tiergruppen großes Aufsehen. Dahin gehören (in den Besitz Napoleons III. gekommen): die Bronzefiguren eines Stiers
und eines sterbenden Hirsches (1863), eine Gazelle, ein sterbendes Pferd (Artilleriemuseum). Er modelliert auch Porträtbüsten,
wobei er das Gesicht des Modells so lange betastet, bis er dessen Physiognomie in den Fingern hat und
mit großer Sicherheit trifft.
2) Vincent, franz. Porträt- und Genremaler, geb. 1818 zu
Carcassonne, Schüler von Paul Delaroche, malte Bildnisse, ideale Köpfe und Einzelfiguren von eleganter Zeichnung und pikanter
Ausführung, aber etwas schwacher Charakteristik. Zu seinen bekanntesten Bildern gehören: die halb sinnlichen,
halb verschämten vier Evastöchter, Blumen und Schmuck, Geschichte der Engel, das Buttern in der Bretagne (1874), am Saum
einer Heide
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in der Bretagne (Landschaft) und mehrere gute Porträte. Viele seiner Engelsgestalten (Pastell) entnahm er der Dichtung «Lovesof the angels»vonThomasMoore. 1852 wurde er Ritter der Ehrenlegion.