Victor
(lat.), der Sieger.
Als Taufname s. Viktor. ^[= (lat., "Sieger"), Name mehrerer Päpste: 1) V. I., ein Afrikaner, hatte den röm. ...]
Victor
569 Wörter, 3'716 Zeichen
Victor
(lat.), der Sieger.
Als Taufname s. Viktor. ^[= (lat., "Sieger"), Name mehrerer Päpste: 1) V. I., ein Afrikaner, hatte den röm. ...]
Victor,
Sextus Aurelius, röm. Historiker aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrh. n. Chr., Verfasser einer kurzen Kaisergeschichte (»Caesares«),
welche bis 360 reicht. Außerdem werden ihm noch drei andre Schriften beigelegt, nämlich: »De viris illustribus«, eine kurze Übersicht der römischen Geschichte bis zum Ende der Republik in biographischer Form (hrsg. von Brohm, 3. Aufl., Leipz. 1860),
»Origo gentis romanae«, ein wertloses Werk, u. »Epitome«, welche aber andre Verfasser haben. Ausgaben von A. Schott (Antwerp. 1579) und Fr. Schröter (Leipz. 1829-31, 2 Bde.); eine Übersetzung seiner historischen Schriften lieferte Cloß (neue Ausg., Stuttg. 1874).
Victor,
Victor
Claude
Perrin, genannt Victor
,
Herzog von
Belluno,
Marschall von
Frankreich, geb. zu La
Marche
(Vogesen),
trat 1781 als
Gemeiner in die französische
Artillerie, nahm 1789 den
Abschied, diente aber 1792 wieder
in einem Freiwilligenbataillon und erwarb sich 1793 vor
Toulon
[* 3] den Brigadegeneralsrang. Bis 1795 diente er gegen
Spanien,
[* 4] dann
in
Italien.
[* 5] 1797 zum Divisionsgeneral erhoben, siegte er über die päpstlichen
Truppen und zwang den
Papst zum
Frieden von
Tolentino. 1798 bis 1799 stand er beim
Heer in
Italien.
Nach dem 18. Brumaire schloß er sich dem Ersten Konsul an und folgte demselben 1800 abermals nach Italien, wo er namentlich bei Montebello und Marengo [* 6] mit Auszeichnung focht. Im Juli d. J. trat er in die gallo-batavische Armee. 1805 ging er als Gesandter nach Kopenhagen. [* 7] Im Feldzug von 1806 focht er bei Jena, [* 8] dann bei Pultusk, fiel aber auf einer Reise im Januar 1807 in die Hände des Schillschen Freikorps. Bald darauf gegen Blücher ausgewechselt, erwarb er sich bei Friedland den Marschallsstab.
Nach dem
Frieden von
Tilsit
[* 9] ernannte ihn
Napoleon I. zum
Gouverneur von
Berlin,
[* 10] und 1808 schickte er ihn nach
Spanien, wo
er den Befehl über das 1.
Armeekorps übernahm und die
Siege von
Espinosa,
Ucles und
Medellin erfocht. Dagegen ward
er von
Wellington bei
Talavera geschlagen. Anfang 1810 nahm Victor
Anteil an
Soults Zug
nach
Andalusien und blockierte 5. Febr.
Cadiz,
[* 11] gab aber 1812 die Belagerung auf, um dem
Feldzug nach Rußland beizuwohnen. An der
Spitze des 9.
Armeekorps sicherte
er den Übergang
der
Franzosen über die
Beresina. 1813 befehligte er das 2.
Korps und focht bei
Dresden,
[* 12]
Leipzig
[* 13] und
Hanau.
[* 14]
An der Spitze zweier neugebildeter Divisionen junger Garde wurde er im Gefecht bei Craonne verwundet. Von Ludwig XVIII. mit dem Kommando der 2. Militärdivision betraut, folgte er nach Napoleons Rückkehr von Elba dem König nach Gent. [* 15] Nach der zweiten Restauration wurde er Pair und Generalstabschef der königlichen Garde, auch Präsident der Kommission, welche das Benehmen der französischen Offiziere während der Hundert Tage zu richten hatte. 1821 erhielt er den Oberbefehl über vier Militärdivisionen und 15. Dez. das Ministerium des Kriegs.
Bei Eröffnung des spanischen Feldzugs von 1823 gab er sein Portefeuille ab und begleitete den Herzog von Angoulême als Generalstabschef nach Spanien. Durch die Kontrakte, welche er mit dem Hauptunternehmer aller Lieferungen, dem bekannten Ouvrard, schloß, sah er sich später in den daraus entstehenden Prozeß verflochten und verlor seine Stellung. Seit der Julirevolution lebte er von den Geschäften völlig zurückgezogen und zählte mit zu den Häuptern der Legitimisten. Er starb in Paris [* 16]
Vgl.
»Extraits de mémoires inédits de feu
Claude Victor
Perrin, duc de Bellune« (Par. 1846). -
Sein Sohn Victor
François
Perrin,
Herzog von
Belluno, geb. zu
Mailand,
[* 17] ward von
Napoleon III. zum
Senator
ernannt, starb aber schon 2. Dez. d. J.