Vichy
(spr. wischi), Stadt und berühmter Badeort im franz.
Departement
Allier,
Arrondissement
La Palisse, am rechten
Ufer des
Allier und an der Bahnlinie
St.-Germain des Fossés-Vichy
, in freundlichem,
durch gesundes, mildes
Klima
[* 2] ausgezeichnetem
Thal,
[* 3] am
Fuß des Auvergnegebirges gelegen, zerfällt in die
Altstadt (Vichy
la
Ville) mit engen, krummen
Straßen und in die elegante
Neustadt
[* 4] (Vichy
les
Bains) mit modernen
Villen und
Hotels, dem großen Badeetablissement,
dem neuen
Kasino,
Theater
[* 5] und großem
Park, hat 4
Kirchen (eine protestantische), ein
Zivil- und ein Militärhospital und (1886) 9913 Einw.
Die
Heilquellen von Vichy
, alkalische, stark kohlensäurehaltige
Thermen von 12-44,7° C.
Temperatur, waren
schon bei den
Römern unter dem
Namen
Aquae calidae bekannt, wie Überreste marmorner Badebecken u. a. beweisen, erlangten aber
ihren
¶
mehr
europäischen Ruf erst in neuerer Zeit, insbesondere seit Napoleon III. Man zählt 14 Quellen (darunter 7 Hauptquellen), die
in 24 Stunden 623,000 Lit. Wasser geben und als Getränk wie in Form von Bädern und Douchen besonders gegen chronischen Katarrh
des Magens, der Gallenwege und der Blase, gegen Nierensteine, Zuckerharnruhr und Gicht mit Erfolg angewandt
werden. Vichy
wird jährlich von mehr als 40,000 Fremden besucht. Auch werden große Mengen des Mineralwassers (jährlich 2¼
Mill. Flaschen), dann Pastillen und Salz
[* 7] versendet. Östlich von Vichy
, mit demselben durch Tramway und eine schöne Allee verbunden,
liegt die Stadt Cusset (s. d.).
Vgl. Beaulieu, Antiquités de Vichy
(Par. 1847);
Grellety, Vichy
et ses eaux
minérales (4. Aufl., Vichy
1886);
Joanne, Vichy
et ses environs (Par. 1887).