(spr. wibär),JehanGeorges, franz.
Maler, geb. zu
Paris,
[* 2] studierte daselbst auf
der
École des beaux-arts und bei
Barrias und
Picot und begann mit mythologischen
Darstellungen, fand aber erst Ende der 60er
Jahre in humoristischen Genrebildern, zum Teil mit
Figuren aus dem 17. und 18. Jahrh., das eigentliche
Feld seiner Thätigkeit.
Seine durch elegante
Zeichnung und ein lebhaftes, buntes
Kolorit ausgezeichneten Hauptwerke sind: Zudringlichkeit,
die Abreise der Neuvermählten, der Erstgeborne, die Ermahnung, die
Grille und die
Ameise, der neue
Kommis, die
Serenade, die
Toilette der
Madonna, eine
Auktion und das
Porträt des Schauspielers
Coquelin in einer
Rolle aus den
»Précieuses ridicules«.
Eine Ausnahmestellung unter seinen Werken nimmt das große figurenreiche
Bild der
ApotheoseThiers' (1878,
im
Museum des
Luxembourg) ein, auf welcher der von dem trauernden
Frankreich beweinte
Leichnam des Verstorbenen von zwei visionenartigen
Darstellungen umgeben ist, welche das brennende
Paris zur Zeit der
Kommune und
Thiers' Leichenbegängnis in zahlreichen
Figuren schildern. Vibert hat auch viele Aquarelle von geistvoller
Charakteristik gemalt.
(spr. wibär), Jean George, franz. Genremaler, geb. zu
Paris, Schüler von FélixBarrias und Picot sowie der École des beaux-arts, suchte anfangs durch nackte
Gestalten, denen er einen mythologischen Namen verlieh, zu fesseln, z. B.: Narcissus in eine
Blume verwandelt (1864), Daphnis und Chloe (1866); später legte er sich mehr auf das komische und humoristische Genre, das
er mit geistreicher Charakteristik und
satirischer Pointe, aber etwas harter Farbe behandelt.
Dahin gehören: Zudringlichkeit, die Abreise der Neuvermählten (1873), die Grille und die Ameise
(nach Lafontaine), die Serenade, der Verweis, das Porträt des Schauspielers Coquelin in einer Rolle aus Molière (1874) und
mehrere andre in Wasserfarben: Gulliver und die Liliputer, Feenmärchen, die Badende u. a.
Eine Sonderstellung unter seinen Werken, weil von allen frühern durchaus verschieden, nimmt die im Museum
des Luxembourg befindliche, nur teilweise gelungene große Apotheose Thiers' ein, der mitten im Bild auf einem antiken Ruhebett
liegt, zu beiden Seiten zwei Traumgebilde: das flammende Paris des Bürgerkriegs und das Paris des Friedens (im Pariser Salon
1878). Als Schriftsteller machte er sich durch einige kleine dramatische Sachen bekannt. 1870 wurde er
Ritter der Ehrenlegion.