Vex
,
deutsch Vesch (Kt. Wallis, Bez. Hérens). 957 m. Gem. und Pfarrdorf, Hauptort des Bezirkes Hérens; auf einer fruchtbaren und gut exponierten Terrasse am Eingang ins Eringerthal (Vallée d'Hérens) und links über der tiefen Schlucht, durch welche die Borgne ins Rhonethal ausmündet. In der Luftlinie 3,6 km (längs der Strasse 9,6 km) sö. Sitten. Gemeinde, mit La Lay, Prâz, Torrent und Villaz: 102 Häuser, 957 kathol. Ew. französischer Zunge. Neue Pfarrkirche.
Hotel und zwei Gastwirtschaften. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen
Sitten-Evolena-Les
Haudères. Nördl. Vex
erhebt
sich eine das Dorf vor kalten Winden schützende Anhöhe mit schöner Aussicht auf den mittlern Abschnitt des
Rhonethales
und ins Eringerthal. Die ehemalige Pfarrkirche mit ihren vom
Alter geborstenen Mauern und dem noch in Benutzung
stehenden Friedhof befindet sich am Fuss dieser
Höhe 800 m nördl. vom Dorf. 1,2 km sö. Vex
bemerkt man bei der kleinen
Kapelle von Les Courtils und mitten in Feldern und Weinreben die Reste einer
alten Burg. Obst- und Weinbau. Das Dorf zerfällt
in 4 Siedelungsgruppen («quarts»),
die nahe beieinander liegen. Das ¶
mehr
Gemeindegebiet umfasst den Bergsporn zwischen der Vereinigung der Vallée d'Hérens mit dem Rhonethal und reicht von 750 m
Höhe bis zur Crête de Thyon (2200 m) und zur Éperollaz (2430 m) hinauf. Ob der Kulturzone erstrecken sich zwischen 1300 und 1950 m
die prachtvollen Waldungen, die die Mayens de Sion beherrschen und von der schönen Alpweide von Thyon
trennen. Das Gebiet von Vex
wird durch drei grosse Bewässerungskanäle befruchtet, von denen der sog. Bisse de Vex sein Wasser
hinten im Thal von Nendaz der Prinze entnimmt, während die beiden andern sich von der Dixence abzweigen. Vex
gehörte ursprünglich
zum Gebiet des Stiftes Sitten, das im Eringerthal viele Hoheitsrechte hatte. Urkundliche Namensformen:
um 1200 Vies, Ves, Voes und Veiz; 1239-1250 Vico; 1302-1380 Vex.
Der Name dürfte sich vom latein. vicus = Dorf herleiten.
Fund eines Schalensteines, eines Bronzedolches und einer römischen Nadel.