Verwechselung
,
enharmonische, s. Enharmonik.
Verwechselung
4 Wörter, 45 Zeichen
Verwechselung,
enharmonische, s. Enharmonik.
(griech.), das Verhältnis von Tönen, welche nach den mathematischen Bestimmungen der Tonhöhe und teilweise auch in der Notenschrift verschieden sind, in der musikalischen Praxis aber identifiziert werden, z. B. f und eis, h und ces etc. Über die der alten Griechen s. Griechische Musik. Das 15. Jahrh. brachte mit seiner Gräkomanie auch das enharmonische Tongeschlecht wieder auf, und verschiedenartige mathematische Erklärungen desselben wurden versucht.
Die damals aufgestellten minimalen Tonhöhendifferenzen wurden enharmonische Diësen genannt (vgl. Diësis). Das praktische Ergebnis dieser für ihren eigentlichen Zweck fruchtlosen Bemühungen war die Erkenntnis, daß einem und demselben Ton unsers Musiksystems verschiedene mathematische Werte zukommen, daß aber unsre praktische Musik für dieselbe nur Näherungswerte gibt und geben kann. So begriff die Theorie allmählich die von der Praxis längst angebahnte gleichschwebende Temperatur, welche die annähernd gleichen Werte gleichsetzt (enharmonisch identifiziert). Die in Riemanns Musiklexikon gegebene Tabelle weist für jede Obertaste unsers Klaviers 8 und für jede Untertaste 13 verschiedene akustische Bestimmungen auf, welche der mittlere Wert der gleichschwebenden Temperatur vertritt, d. h. die für uns enharmonisch identisch sind. - Unter enharmonischer Verwechselung versteht man die Vertauschung solcher eigentlich verschiedenen Werte. Diese Vertauschung ist entweder nur eine Erleichterung fürs Lesen, d. h. es wird statt der Schreibweise mit Been vorübergehend die mit Kreuzen gewählt, oder aber (besonders wenn nur ein Ton ¶
umgedeutet wird) sie bedeutet ein wirkliches Umspringen der harmonischen Auffassung.