Verstopfung
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Verstrickung - Vertatu

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Seite 16.162.die mehr oder weniger vollständige Zurückhaltung der Darmexkremente (s. Stuhlverstopfung). Auch bei den Haustieren kommt als selbständige Krankheit oder in Verbindung mit ¶
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mannigfachen Allgemeinleiden häufig vor. Bei Pferden ist die Verstopfung
das bedingende Moment der Kolik (s. d.); Rinder
[* 3] und andre Wiederkäuer
[* 4] erkranken an derselben am meisten nach Überfütterung (Magenverstopfung
). Da hierbei der Magen- und Darminhalt durch abnorme
Gärungsprozesse zersetzt wird, so entwickeln sich gewöhnlich große Mengen von Wasserstoff- und Kohlenwasserstoffgas, wodurch
die Tiere meteoristisch auftreiben. Bei längerer Dauer entsteht oft eine unheilbare Schwäche der Magen-
und Darmmuskulatur und mit derselben eine schwere und oft tödliche Magen- und Darmentzündung.
Daher ist die Prognose nur bei frischer Verstopfung
günstig. Die Behandlung hat sich auf die künstliche Anregung der Magen- und Darmperistaltik
zu richten und ist teils eine medikamentöse, teils eine diätetische. Beim Rindvieh genügt oft die Verabreichung
von 0,5-1 kg Glaubersalz oder Bittersalz; schwere Fälle erfordern die Anwendung von Brechweinstein (10-15 g) mit Aloe (30-50
g) in schleimigen Vehikeln. Bei Schweinen empfiehlt sich Kalomel (1-2 g) in Latwergenform oder schwefelsaures Eserin (0,01 g) in
subkutaner Injektion.
[* 5] Diätetische Mittel sind: Weizenkleie mit Wasser, rohe Kartoffeln, Rüben, junges Grünfutter und Branntweinschlempe.