Versilbern
,
s. v. w. zu Geld machen, verkaufen.
Versilbern
403 Wörter, 3'155 Zeichen
Technologie, Gewerbe und Industrie — Metall — Metallarbeiten
Versilbern,
s. v. w. zu Geld machen, verkaufen.
Versilbern,
Metalle und andre Gegenstände mit Silber überziehen. Bei der Feuerversilberung werden Kupfer, [* 2] Messing, Tombak geglüht, mit Säure gelb gebrannt, mit Lösung von salpetersaurem Quecksilberoxid (Quickwasser) befeuchtet, mit Silberamalgam bedeckt und zur Verflüchtigung des Quecksilbers erhitzt, oder man reibt das Metall mit einem Brei aus Silberpulver, Quecksilberchlorid, Salmiak und Kochsalz, spült mit Wasser, trocknet und erhitzt. Fester und dauerhafter wird die Versilberung, wenn man das Metall mit schwacher Kochsalzlösung befeuchtet, mit einer Mischung aus 1 Teil Silberpulver, 1 Teil Chlorsilber und 2 Teilen gebranntem Borax [* 3] bestreut, rotglühend macht und in schwacher Weinsteinlösung ablöscht.
Durch die Wiederholung der Operation (Schmelzsilber) wird die Versilberung verstärkt. Bei der kalten Versilberung (Anreiben) reibt man das Metall mit einem Brei aus 1 Teil Silberpulver, 2 Teilen Weinstein, 2 Teilen Kochsalz und wenig Wasser oder mit 1 Teil Silbernitrat, 3 Teilen Cyankalium und 3 Teilen Schlämmkreide, spült und trocknet. Diese Versilberung ist wohlfeil, aber wenig haltbar. Sogen. falsche Versilberung erhält man durch Anreiben mit Zinnwismutamalgam und Kreide. [* 4]
Zur nassen Versilberung kocht man die Gegenstände in einer Lösung von Chlorsilber, Kochsalz und Weinstein, spült und trocknet. Alle Metalle können nach dem Verzinken durch Auftragen eines Breies aus Silbernitrat, Cyankalium, Wasser, Schlämmkreide, Weinstein und Quecksilber versilbert werden. Zur galvanischen Versilberung, die fast ausschließlich angewandt und wie die galvanische Vergoldung ausgeführt wird, benutzt man Bäder, die man durch Kochen von Chlorsilber mit gelbem Blutlaugensalz, Ammoniakflüssigkeit und Wasser oder durch Lösen von Silbernitrat oder Chlorsilber in überschüssigem Cyankalium erhält.
Auf Kupfer, Messing, Tombak, Glockengut, Neusilber, Guß- und Schmiedeeisen haftet das Silber direkt, auf poliertem Stahl und Zinn nach dem galvanischen Verkupfern. Damit galvanisch versilberte Gegenstände nicht gelb anlaufen, erhitzt man sie, mit Borax bedeckt, über Kohlenfeuer, beizt mit sehr verdünnter Schwefelsäure, [* 5] spült, trocknet und erhitzt schließlich auf Eisenblech. Gelb gewordene Gegenstände können mit Cyankaliumlösung aufgefrischt werden.
Bisweilen überzieht man versilberte
Waren mit einer dünnen Palladiumschicht, um das
Anlaufen durch
Schwefelwasserstoff zu
verhüten. Zur Kontaktversilberung benutzt man ein durch
Kochen von
Chlorsilber,
Blutlaugensalz, kohlensaurem
Kali,
Kochsalz mit
Ammoniak bereitetes
Bad
[* 6] und verfährt wie bei der Kontaktvergoldung. Man kann mit dieser
Lösung abgeriebene
Stellen versilberter Gegenstände ausbessern, indem man sie thunlichst reichlich aufträgt und Zinkpulver aufstreut.
Versilberung mit
Blattsilber wird wie die Vergoldung mit
Blattgold ausgeführt, ist aber wenig gebräuchlich, beim Plattieren
werden die
Metalle durch
Druck vereinigt. Zum Versilbern
des
Porzellans benutzt man gefälltes Silberpulver mit
basischem Wismutnitrat als
Flußmittel. Über Silberspiegel s.
Spiegel.
[* 7] Litteratur s. bei
Vergolden.
Nr. | Ergebnis | Versilbern |
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1 | ****** | ver|sil|bern <sw. V.; hat> [spätmhd. versilbern = (für Geld) verkaufen]: 1. mit einer Silberschicht überziehen: ... |
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