Versehen
der
Schwangern
, die angebliche Einwirkung von
Sinnes-, namentlich Gesichtseindrücken Schwangerer auf die
Bildung des
Fötus. Es ist dies eine von alters her verbreitete und selbst von manchen
Ärzten verteidigte
Annahme, in der
Wissenschaft
aber eine noch unerledigte Streitfrage. Wenn es durch die
Erfahrung erwiesen ist, daß Sinneseindrücke durch
ihren Einfluß auf das
Gemüt einer Schwangern
auch auf das Befinden des
Fötus einzuwirken vermögen, wie z. B. heftige Gemütserschütterung
oder
Betrübnis den
Tod der
Leibesfrucht zur unmittelbaren
Folge gehabt haben, so scheint man auch zu der
Annahme berechtigt
zu sein, daß durch der
gleichen Einwirkungen der
Entwickelung des
Fötus eine abnorme
Richtung gegeben werden
könne. Zur Zeit fehlt eine sichere
Basis für die wissenschaftliche
Erklärung des Faktums und ist bis auf weiteres die
Annahme
des Versehens der
Schwangern
als ein allerdings sehr populärer, aber nichtsdestoweniger ganz ungegründeter Erklärungsversuch
bis jetzt nicht zu deutender
Beobachtungen anzusehen.