Vermes,
deutsch Pferdmund (Kt. Bern, Amtsbez. Delsberg). 569 m. Gem. und Pfarrdorf in einem von der Gabiare durchflossenen engen und wenig fruchtbaren linksseitigen Nebenthälchen zum Val Terbi; 12 km sö. der Station Delsberg der Linie Biel-Basel und zwischen dem Montaigu und Schönberg im O., dem Raimeux im S. und dem Thiergarten im NW. Postablage; Postwagen Delsberg-Vicques-Vermes. 92 Häuser, 452 kathol. Ew. (wovon 141 deutscher Zunge). Die Pfarrei Vermes umfasst ausser diesem Dorf noch den Weiler Envelier und die Gemeinde Élay (Seehof).
Vermes ist ein tief zwischen die Berge gebettetes und schlecht gebautes Dorf von ärmlichere Aeussern. Landwirtschaft. Holzhandel. Seidenweberei als Hausindustrie. Vorzügliche Forellen. Südl. vom Dorf steht am N.-Hang des Mont Raimeux eine Burgruine. Urkundliche Namensformen: 769 Verteme;
849 Vertima;
1308 Vermunt;
1317 Vermont;
1325 Vertemen. In der deutschen Mundart der Gegend lautet der Name «Färdme».
Römersiedelung mit zahlreichen Münzfunden. Ein in dieser Gegend seit dem 7. Jahrhundert als Filiale des Benediktinerstiftes Moutier-Grandval bestehendes St. Paulskloster wurde im Jahr 962 zusammen mit dem Mutterstift von den Söhnen des Grafen Luitfrid zerstört. Zur Zeit des 30 jährigen Krieges hatte das Dorf 1636 unter dem Einfall der Kaiserlichen stark zu leiden. Die Kirche zeugt von gutem Geschmack und ist 1722 den h. Peter und Paul geweiht worden. Das Thal von Vermes bildet eine Mulde im obern Jurakalk und enthält noch tertiäre Gebilde.