Verkehrswesen.
Das Eisenbahnnetz S.s hatte 1895, abgesehen von der schmalspurigen 23 km langen Kohlenbahn, eine Ausdehnung [* 2] von 538 km und bestand aus den Linien: a. Belgrad-Nisch (244 km) mit den Zweigbahnen Semendria-Velika Plana (45 km), b. Nisch-Vranja-Ristovac (türk. Grenze, 122 km), c. Nisch-Pirot-Caribrod (bulgar. Grenze, 98 Km) und Lapovo-Kragujevac (29 km). Bau und Betrieb der Bahnen waren der Compagnie de construction et d’exploitation des chemins de fer de l’État Serbe übertragen, übernahm jedoch die serb. Regierung den Betrieb selbst, so daß das gesamte serb. Eisenbahnnetz sich jetzt in Staatsverwaltung befindet (Direktion in Belgrad). [* 3]
Die Baukosten der serb. Eisenbahnen betrugen Ende 1892 (Länge wie 1895) 90810707, einschließlich der Betriebsmittel 100778519 Frs. Der Betriebsmittelpark bestand aus 46 Lokomotiven und 1107 Wagen, darunter 93 Personenwagen. Befördert wurden (1891) 3549 Reisende in den Orientexpreßzügen, 502956 Reisende in Personen- und gemischten Zügen und 332625 t Güter aller Art. Von den Einnahmen aus dem Personenverkehr (2218117 Dinars) brachten die Orientexpreßzüge 169465 Dinars. Den Gesamteinnahmen (5394850 Dinars) stehen 3225485 Dinars Betriebsausgaben gegenüber. (Weiteres s. Orientbahnen.)
Neben den Eisenbahnen ist die Dampfschiffahrt auf der Donau, Save und Drina von hoher Bedeutung. Mangel an guten Landstraßen (5592 km) ist ein wesentliches Hindernis für den Handel. Die Zahl der Postanstalten betrug Ende 1893 157; es wurden befördert im innern Verkehr 9,9, im äußern 5,8, im Transit 1,4 Mill. Briefpostsendungen. Die Länge der Telegraphenlinien betrug 3085, der Drähte 6558 km, die Zahl der Bureaus 136.