Vergeilen
der
Pflanzen, s.
Etiolement.
Vergeilen der Pflanzen
5 Wörter, 39 Zeichen
Vergeilen
der
Pflanzen, s.
Etiolement.
(franz., spr. etjolmang, Etiolieren, Vergeilen, Verspillerung der Pflanzen), Krankheitszustand der Pflanzen, welcher beim längern Verweilen derselben im Dunkel oder Halbdunkel eintritt. Die sonst grünen Teile bleiben bleich oder gelblich, die Stengel [* 4] schießen in die Länge, sind aber dabei dünn und schwächlich, und die Blätter bleiben hinter ihrer normalen Größe sehr zurück, bekommen zwar längere und dünne Stiele, vergrößern aber ihre Blattfläche nur wenig, und diese bleibt oft zusammengerollt oder gefaltet wie in der Knospenlage.
Der Mangel der grünen Färbung beruht auf dem Unterbleiben der normalen Ausbildung der Chlorophyllkörner, welche zwar in ihrer Form vorhanden, aber durch Etiolin gelblich gefärbt sind, da der grüne Farbstoff, das Chlorophyll, nur am Licht [* 5] entsteht. Da nun das Chorophyll ^[richtig: Chlorophyll] für die Ernährung der Pflanze unentbehrlich ist, so geht eine etiolierte Pflanze nach kurzer Vegetation zu Grunde, sobald nämlich die anfangs schon in ihr vorhanden gewesenen, zu Bildungsvorgängen disponibeln organischen Verbindungen aufgezehrt sind.
Wird eine etiolierte Pflanze vor Eintritt dieses Zeitpunktes wieder ans Licht gesetzt, so ergrünt sie in kurzer Zeit, wird
dadurch fähig, sich regelmäßig zu ernähren, und ihre weitern Bildungsvorgänge finden dann in normaler Weise statt. Die
dünne und schwächliche Beschaffenheit vergeilter Pflanzen
teile ist zurückzuführen auf eine Schwächung der Assimilation
(s. Ernährung der Pflanzen) infolge des Lichtmangels. Etiolierte Stengel und Blattstiele enthalten in der
Richtung ihrer Dicke weniger Zellen als im normalen Zustand, auch sind die Membranen der vorhandenen Zellen weniger dick als sonst.
Die Schwächung der Assimilation macht sich schon bei einer Minderung der Beleuchtung [* 6] bemerklich, bei welcher die Chlorophyllbildung noch nicht unterdrückt wird. Zu schlanke, dünne Stengel und kleine Blätter deuten immer an, daß die Pflanzen keine ganz günstige Beleuchtung genießen, daß bei ihnen die Assimilation bereits einigermaßen geschwächt ist. Die mangelhafte Ausbildung der Gewebe [* 7] ist rein lokal: an Blättern, von denen man nur eine Hälfte oder nur einen Streifen verdunkelt, tritt sie nur an diesen Stellen ein;
die übrigen Teile des Blattes erlangen natürliche Beschaffenheit.
Die Chorophyllbildung ^[richtig: Chlorophyllbildung] kann übrigens auch durch ungünstige Temperaturverhältnisse sowie durch Mangel an Eisen [* 8] unter den Nährstoffen beeinträchtigt werden; s. Bleichsucht.