Titel
Vereinigte
Staaten von
Amerika
[* 2]
(United States of
America), Nordamerika
nische Freistaaten
, oft auch bloß Vereinigte
Staaten
oder
Union genannt, die größte Republik, welche die Geschichte kennt, umfassen die ganze
Breite
[* 3] des nordamerik.
Festlandes zwischen 24° 30' und 49° nördl.
Br. und 66°
50' und 124° 31' westl. L. von
Greenwich. Sie werden begrenzt
im N. von
Britisch-Nordamerika oder dem
Dominion of Canada, im O. vom Atlantischen Ocean, im S. vom Golf von
Mexiko
[* 4] und der
Republik Mexiko und im W. vom
Stillen Ocean. Der Flächeninhalt beträgt mit dem isolierten
Alaska 9212270 qkm, wozu noch seit 1897 die
Sandwichinseln (s. d.) mit 16946 km kommen. (Hierzu 5 Karten: Vereinigte Staaten von Amerika.
I. Westlicher
Teil; II.
Mittlerer
Teil; III. Östlicher
Teil; IV. Nördliche atlantische
Staaten; Vereinigte
Wisconsin
und Illinois.)
Küsten. Das dem
Osten wie dem Westen der
Alten Welt zugekehrte Land hat keine mannigfaltige Küstengliederung. Das Gestade
ist überall offen; größere Eilande fehlen gänzlich, und Florida bildet die einzige beträchtliche Halbinsel. Im nordöstl.
Teile, im
Staate Maine, ist die
Küste vielfach tief eingezackt, ähnlich wie in
Norwegen.
[* 5] Von
den am weitesten
ausspringenden
Vorgebirgen sind zu nennen: das
Kap
Cod in Massachusetts;
Kap Charles und Henry in Virginien;
Kap Hatteras in Nordcarolina unter 35° 14 1/2' nördl. Br., das eine bemerkenswerte Sturm- und Wasserscheide bildet;
Kap Sable in Florida;
am Großen Ocean die Kaps Mendocino, Disappointment und Flattery.
Der nördl.
Teil der atlantischen
Küste hat viele
Buchten
und
Sunde und ist reich an vortrefflichen Häfen bis nach Virginien. Weiter nach
Süden hin, in Nordcarolina, liegen mehrfach
vor den Einbuchtungen längliche Strandinseln, welche Haffe bilden. Dergleichen laufen insbesondere
vor der
Küste von
Texas
entlang und haben nur schmale Einfahrten über seichte
Barren. Am
Stillen Ocean fehlen tiefe Einbuchtungen
gänzlich, mit Ausnahme der
Bai von
San Francisco, dem
Pugetsund und bei
Sitka.
Ihrer
Bodengestaltung nach kann man die Vereinigten Staaten
[* 6] in drei
Abteilungen sondern, nämlich in die östliche, mittlere
und westliche. Die erstere ist atlantisches Küstenland, welches in seinem nördl.
Teile von plateauartigen
Teilen des akadischen oder nordalleghanischen Gebirgssystems durchzogen wird. Dieses reicht südlich
bis zum Hudson. Die südl. Fortsetzung, das
Alleghanygebirge oder die
Appalachen (s. d.), reicht nach Südwesten bis an die
Nordgrenze des
Staates
Alabama.
Dieses Gebirgssystem tritt auf seinem Zuge immer näher an die Küsten heran, je weiter es nach Nordosten läuft. Seine mittlere Kammhöhe beträgt etwa 800 m. Oft streicht es in drei bis sechs Ketten nebeneinander, die viele fruchtbare Thäler und Hochflächen bilden. In den Black-Mountains in Nordcarolina erreicht es eine Höhe von 2044 m. Fast ebenso hoch gipfeln die Grünen Berge in Vermont und die Weißen Berge in New-Hampshire. Von dem alleghanischen Gebirgssystem erhält der Atlantische Ocean eine Menge größerer und kleinerer Zuflüße, z. B. den Passamaquoddy, Penobscot, Kennebec, Connecticut, Hudson, Delaware, Susquehannah, James und Savannah.
Aus Florida empfängt der Atlantische Ocean den nördlich fließenden St. Johns. Im Norden
[* 7] der Alleghanies oder vielmehr
ihrer nordöstl.
Abteilung, der Akadischen
Gebirge, liegt das Wassersystem des
Lorenzstroms, welcher den
kanadischen Seen zum
Abzuge dient. Von diesen ist nur der Michigan ganz im Gebiete der Vereinigten Staaten;
die übrigen werden
zugleich von
Canada begrenzt. Der Champlainsee hat vermittelst des Sorelflusses gleichfalls seinen
Abzug in den St. Lorenz.
Im
Süden
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mehr
der Alleghanies fließen dem Mexikanischen Meerbusen mehrere beträchtliche Ströme zu, wie Apalachicola und Mobile. - Die mittlere Abteilung, zu der man auch die Canadischen Seen rechnen kann, wird von dem Becken oder der Ebene des Mississippi gebildet, das östlich von den Alleghanies, westlich von den Rocky-Mountains oder dem Felsengebirge (s. d.) begrenzt wird. Es enthält keine eigentlichen Gebirge; die am mittlern Arkansas auftretenden Ozark-, Washita- u. s. w. Berge erreichen etwa 500 m Höhe.
Außer zahlreichen Hügeln besteht dieses Gebiet entweder aus völlig ebener oder leicht gewellter Oberfläche. Der Osten ist waldreich, während der Westen hauptsächlich aus Prairien besteht und westlich vom 95. Längengrad fast baumlos ist. Im Süden dieses Gebietes, an der Grenze von Texas und Neumexiko, erhebt sich das wüste Sandsteintafelland des Llano Estacado. Am Rande desselben entspringen auch dem Mississippi nicht zufließende Ströme, wie der Brazos und der texanische Colorado. Der Rio [* 9] Grande del Norte, welcher die Grenze gegen Mexiko bildet, entspringt schon in den Rocky-Mountains und durchläuft ein Längenthal derselben. - Mit letzterm Gebirge beginnt die westl. Abteilung, die vorherrschend gebirgig ist. Im Westen derselben zieht sich die Kette der Sierra Nevada und dann des Kaskadengebirges parallel der Küste des Stillen Oceans nordwärts, und ganz an der Küste zieht die Coast Range entlang.
Das weite, ebenfalls gebirgige Gebiet zwischen Rocky-Mountains einerseits, Sierra Nevada und Kaskadengebirge andererseits zerfällt in drei Teile. Im Norden wird es vom Columbia [* 10] und namentlich von seinem großen Nebenfluß, dem Snake-River, entwässert, im Süden vom Colorado mit dem Gila. Zwischen beiden aber dehnt sich ein Raum aus, der keine Gewässer nach dem Meere entsendet und das «Große Becken» (Great Basin) genannt wird. Dasselbe hat einen Durchmesser von durchschnittlich 900 km und eine Meereshöhe von 1200 bis 1500 m. Unter seinen Seen und Flüssen ist der Salt-Lake (s. d.) in Utah der hervorragendste. Das Thal [* 11] zwischen Sierra Nevada und Coast Range wird vom Sacramento und San Joaquin durchströmt, und vom Westabhange der Coast Range fließen viele, aber unbedeutende Küstenflüsse dem Stillen Ocean zu. Wasser- und Regenarmut herrschen namentlich im Süden der westl. Abteilung, und wüstenartige Gegenden sind besonders im Großen Becken und im Gebiet des Colorado vorherrschend, die auch sehr arm an Baumwuchs sind. - Die mittlere Höhe des gesamten Gebietes ist 762 m;
am höchsten liegt Colorado (2070 m);
die größten Gegensätze zeigt Kalifornien (0-4572 m, mittlere Höhe 884 m);
über 2000 m hoch liegt Wyoming, unter 100 m Mississippi, Neujersey, Rhode-Island, Louisiana und Florida.
Geologie.
[* 12] Obgleich die archäischen Gesteine
[* 13] in Nordamerika
[* 14] ihre Hauptverbreitung in den brit.
Provinzen haben, ist doch in der Union ihr Auftreten in der Appalachenkette und im System der Rocky-Mountains von Bedeutung;
ferner hervorzuheben sind die Adirondacks; isolierter sind die Vorkommnisse in den Black-Hills sowie Stellen in Missouri, Arkansas
und Texas. An und um diese archäischen Kerne legen sich nun Silur, Devon
[* 15] und Carbon in gewaltigen Arealen
mit einfachen, aber großartigen Verhältnissen und nehmen den Hauptteil des zweiten geogr.
Abschnitts, des Mississippibeckens, ein.
Die marine Kreideformation
[* 16] tritt am Ost-
und Südabhang des Appalachensystems auf, wie in Neujersey, Alabama u. s. w., und
bedeckt auf der andern Seite des Mississippi auch weite Strecken in Texas. Von ihr aus nach dem Meere zu
tritt das Quartär, namentlich aber das marine Tertiär auf, das, einen mächtigen Flächenraum bedeckend, von Neujersey südwärts
bis und durch Florida, und von da westwärts durch die Golfstaaten
bis nach Mexiko hinein zieht und außerdem
im Mississippithal weit nordwärts dringt.
Auf die paläozoischen Schichten des Mississippibeckens folgt westwärts die Ebene der Laramieformation, welche zur Kreide [* 17] gerechnet wird, sowie ausgedehnte tertiäre Süßwasserablagerungen. Der westliche geogr. Abschnitt ist komplizierter gebaut, weist vielfach vulkanische Gesteine auf und zeichnet sich durch geolog. Merkwürdigkeiten, wie den Yellowstone-Nationalpark, die Cañons des Colorado, zusammengeschrumpfte Binnenseen u. s. w., aus. Die Spuren der Eiszeit [* 18] sind in den nordöstl. Staaten bis zum 98. Meridian westlich und Pennsylvanien südlich bemerkbar. Die Gletscherstreifungen sind namentlich in den Neuengland-Staaten und Neuyork [* 19] häufig hervortretend. In den Rocky-Mountains u. s. w. sind Spuren früherer Gletscher; Reste sind noch auf Mount-Shasta, Mount-Hood und anderwärts zu finden.
Klima. [* 20] Das Land reicht von der Nähe der Wendekreise bis zur nordischen Seeplatte und wird von Westen nach Osten von keinem Hochgebirge durchzogen. Deshalb haben die Winde [* 21] vom Norden wie vom Süden her ungehinderten Zugang, und auch vom Westen nach Osten finden sie auf dem weiten Raume zwischen den Felsengebirgen und den Alleghanies keinen Widerstand: kein anderes Land hat eine veränderlichere Witterung. Ein Wechsel von 14 bis 17° C. in einigen Stunden ist nicht selten, und oft schlägt in einem Tage das Wetter [* 22] drei- bis viermal um. Der Nordwestwind, der von den Felsengebirgen und über die Prairien herkommt, ist kalt und trocken; der Nordost weht vom Meere und den großen Binnenseen her und ist deshalb feucht und kalt; Südost und Südwest sind beide heiß.
Die Sommer des südl. Arizona kommen denen Ostindiens und Nordafrikas nahe. Äußerst hohe Winterkälte und Gefrieren des Quecksilbers
kommen namentlich in dem Gebiet von Michigan bis Montana vor, während in den Südstaaten
Schnee
[* 23] und Eis
[* 24] im Winter immer seltener werden, je mehr man sich dem Golf nähert, so daß z. B. im südlichsten
Florida Winter und Sommer mehr als trockne und regenreiche Jahreszeit zu unterscheiden sind. An der atlantischen Küste trägt
die feuchte Luft im allgemeinen dazu bei, die Kälte und besonders die Hitze unangenehm zu machen, während
im Westen, namentlich westwärts vom Mississippi, die gewöhnlich klare und äußerst trockne Atmosphäre die großen Temperaturextreme
weniger fühlbar macht.
Das Klima an der Küste des Stillen Oceans ist durchweg verschieden von dem der östl. Staaten. Es ist milde, ohne die Extreme des Sommers und Winters, und um so gleichmäßiger, je näher man der Küste und dem Süden kommt. Während also noch auf den Höhen der Sierra Nevada im Winter starker Schneefall herrscht, unterscheidet sich an der kaliforn. Küste, namentlich im Süden derselben, Sommer und Winter fast nur durch die Ab- und Anwesenheit der Regen; doch sind hier, umgekehrt wie in Florida, die Sommermonate die trocknen. Örtliche Verhältnisse und namentlich die Höhenlage spielen ¶
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außerdem überall eine Rolle. Kalte Fieber, Wechselfieber, Ruhr und Gallenfieber sind besonders in neu umbrochenem Lande und
vorzugsweise in den Marschen häufig. Am Golf von Mexiko erscheint nicht selten im Spätsommer das Gelbe Fieber und verbreitet
sich in den Südstaaten
bisweilen landeinwärts. Die Ebenen des Mississippibeckens bieten Stürmen gewöhnlicher Art
wenig Widerstand, und die gefürchteten, namentlich hier sich bildenden Wirbelstürme, gewöhnlich Cyklons genannt, richten,
wenn auch in eng umschriebenem Pfade, zuweilen arge Verwüstungen an. Besonders gefürchtet sind im Nordwesten im Winter
die Blizzards. Erdbeben
[* 28] sind überall selten, mit Ausnahme von Kalifornien.
Bevölkerung. [* 29] Die Bevölkerung wächst sehr rasch. Während sie 1790 nur 3929214 betrug, 1830 dagegen sich auf 12866020 und 1860 auf 31443321, 1870 auf 38558371 und 1880 auf 50155783 belief, zählte sie nach dem Census von 1890: 62622250 (32067880 männl., 30554370 weibl.) E. Darunter waren 54983890 Weiße, 7470040 Farbige, 107475 Chinesen, 2039 Japaner und 58806 Indianer (s. Tafel: Amerikanische Völkertypen, zum Artikel Amerikanische Rasse). Zu diesen Zahlen kommen noch für die unorganisierten Gebiete 32052 E. in Alaska und 325464 E. im Indianerterritorium und auf den Reservationen, sowie 89990 E. der Sandwichinseln. 1897 schätzte man die Gesamtzahl auf 74,3 Mill. Die ersten Neger kamen 1620 in die nordamerik.
Kolonien Englands. 1790 gab es schon 697897 und 1860 sogar 3953760 Sklaven in den Vereinigten Staaten. (S. Sklaverei.) Am wurden alle Sklaven in den Staaten, die sich in Rebellion gegen die Union befanden, für frei erklärt. Später wurden die Neger auch politisch den Weißen gleichgestellt. 1890 waren in Südcarolina 60 Proz., in Mississippi 58, Louisiana 50, Georgia 47, Alabama 44, Florida 42, Virginia 39, Nordcarolina 35, District of Columbia 33, Arkansas 27, Tennessee 24, Texas 22, Maryland 21, Delaware 17, Kentucky 15 Proz. aller Einwohner Farbige.
Namentlich in den drei erstgenannten Südstaaten
, wo die Neger im allgemeinen sich in der Mehrzahl befinden,
spielt das Rassenproblem im öffentlichen Leben eine Hauptrolle. Während man im N. und W. mehr von einem tiefgehenden und
allgemeinen Vorurteil gegen Farbige sprechen kann, muß das Verhältnis im S. geradezu als eine absolute sociale Kluft bezeichnet
werden. Hier sind die Farbigen von den Weißen in Bezug auf Kirchen, Schulen u. s. w. streng geschieden,
und Mischehen sind gesetzlich verboten.
Dabei gelten fast vollkommen weiße Oktavonen in allen socialen Verhältnissen ebenso sehr als «Farbige» wie die schwärzesten Neger. Trotz alledem kommen die beiden Rassen in wirtschaftlicher Beziehung nicht so übel miteinander aus. Chinesen befinden sich besonders in den Staaten an der Westküste, wo auch die Bevölkerung am heftigsten gegen ihre Zulassung war und schließlich das Verbot der Einwanderung der Chinesen in die Union durchgesetzt hat. Von allen eingewanderten Nationen sind sie die einzigen, welche sich nicht assimilieren. 1890 waren 72000 in Kalifornien, 9000 in Oregon, 4000 bis 1000 in Washington, [* 30] Nevada, Montana, Idaho, Colorado und Arizona.
In den östlichern Staaten sind sie vereinzelter und haben sich dort hauptsächlich auf den Betrieb von Waschanstalten verlegt. (S. Chinesenfrage.) Die Indianer wohnen entweder im Indianerterritorium oder anderwärts, meist auf Reservationen, d. h. auf Land, das den Stämmen zum ausschließlichen Wohnsitz angewiesen ist. Die Bundesregierung hält bei ihnen «Agenten» genannte Beamte (56) stationiert, beaufsichtigt sie und unterstützt sie. 1896 wurden 12 Mill. Doll. für die Indianer ausgegeben. Im Gegensatz zu den Stammesreservationen macht in den letzten Jahren die Zustellung von Land für jedes Einzelindividuum Fortschritte. Hiermit ist die Trennung von der Stammesangehörigkeit und die Erwerbung des Bürgerrechts verbunden. Im Indianerterritorium lebten (1895) 67358, in den Reservationen von Arizona 37723, von Montana 10783, von Oklahoma 12570, von Süddakota 18861, von Kalifornien 12574, von Washington, Neumexiko, Wisconsin je 9000 Indianer u. s. w., zusammen 248340 gegen 255327 im J. 1880.
Was die Gebürtigkeit betrifft, so waren (1890) 85,23 Proz. in der Union und 9249547, d. i. 14,77 Proz., im Ausland geboren, gegen 13,32 Proz. im J. 1880 und 9,68 Proz. im J. 1850, und zwar kommt der größte Anteil der Zuwanderung auf die nördlichen atlantischen, die nördl. Central- und die Weststaaten. Es waren gebürtig 1890 aus:
Geburtsländer | Einw. 1890 |
---|---|
England | 909092 |
Wales | 100079 |
Schottland | 242231 |
Irland | 1871509 |
Deutschland | 2784894 |
Canada, Neufundland | 980938 |
Schweden | 478041 |
Norwegen | 322665 |
Rußland | 182644 |
Italien | 182580 |
Polen | 147440 |
Dänemark | 132543 |
Österreich | 123271 |
Böhmen | 118106 |
Frankreich | 113174 |
China | 106688 |
Schweiz | 104069 |
Niederlande | 81828 |
Mexiko | 77853 |
Cuba u. Westindien | 23256 |
Ungarn | 62435 |
Belgien | 22639 |
Portugal | 15996 |
Spanien | 6185 |
Südamerika | 5006 |
Andere Länder | 54385 |
Etwa je ein Drittel der nicht im Inland Geborenen stammt also aus Großbritannien [* 31] und Irland und aus Deutschland. [* 32]
Bis 1820 fehlen alle Nachweise über die Zahl der Eingewanderten. Man nimmt an, daß bis einschließlich 1820 im ganzen 250000 Personen, 1820-94: 17,38 Mill. (15,64 Mill. aus Europa, [* 33] davon 4904187 Mill. aus Deutschland) eingewandert sind. Die Einwanderung nahm erst größere Dimensionen an in den vierziger Jahren, wo sie jährlich etwa 170000 betrug; 1850-70 stieg sie auf etwa 250000, 1870-80 auf etwa 295000 jährlich, hat seitdem zugenommen und erreichte 1881/82 das Maximum von 730349 Menschen.
Folgende Zahlen ergaben die letzten Jahre, wobei aber die Einwanderer über die brit. und mexik. Grenze nicht mitgerechnet sind, 1886: 334203, 1887: 490109, 1888: 546889, 1889: 444427, 1890: 455302, 1891: 560319, 1892: 623084, 1893: 502917, 1894: 314467, 1895: 279948, 1896: 343267 Personen. Von der letztgenannten Zahl kamen 31885 aus Deutschland, 64827 von den brit. Inseln, 33229 aus den skandinav. Reichen, 51445 gegen 79294 im J. 1892 aus Rußland (meist vertriebene Juden), 65103 gegen 80136 im J. 1892 aus Österreich-Ungarn, [* 34] 2463 aus Frankreich, 31835 gegen 76065 im J. 1891 aus Italien [* 35] u. s. w. Solche, die sich schon in Europa kontraktlich zu einer Arbeit in den Vereinigten Staaten verpflichtet haben, desgleichen Arbeitsunfähige und dabei mittellose Personen dürfen nicht landen. (S. Auswanderung.) Die Deutschen ¶