Verden
[* 2] (spr. fehrden), früher
Bistum, dann ein jetzt zur preuß.
Provinz
Hannover
[* 3] gehöriges Herzogtum, das im wesentlichen
außer der Stadt Verden
die
Ämter Verden
und
Rotenburg in den jetzigen
Kreisen gleiches
Namens umfaßt und von der
Weser, Aller und
Wümme
bewässert wird. Die
Gründung des
Bistums wird
Karl d. Gr. zugeschrieben; mit Sicherheit kann erst Haruth
(808-830), der 829 auf einer
Synode in
Mainz
[* 4] anwesend war, als
Bischof von Verden
gelten.
Otto III. verlieh 983 dem
Stift
Markt-,
Münz-
und Zollrecht, und
Heinrich IV. gewährte ihm 1106 die
Immunität für alle seine Besitzungen.
Der Bischof war ursprünglich Suffragan von Hamburg, [* 5] später von Mainz. Die Reformation fand früh im Stift Eingang;
doch erhielt
sich das
Domkapitel in der Herrschaft, bis 1631
Bischof
Franz
Wilhelm mit der katholischen
Geistlichkeit vertrieben wurde. 1644 wurde
Verden
von den
Schweden
[* 6] besetzt, 1648 säkularisiert und als Herzogtum an
Schweden abgetreten;
1720 fiel es an Hannover, 1810 an das Königreich Westfalen; [* 7]
1813 kam es wieder unter hannöversche Herrschaft, 1866 mit Hannover an Preußen. [* 8]
Vgl.
Kobbe, Geschichte und Landesbeschreibung der Herzogtümer
Bremen
[* 9] und Verden
(Götting. 1825, 2 Bde.);
Pfannkuche,
Ältere und
neuere Geschichte des vormaligen
Bistums Verden
(Hamb. 1830-34, 2 Bde.);
Hodenberg, Verdener
Geschichtsquellen
(Celle
[* 10] 1856-57).