Venus,
bei den Alchimisten das Kupfer.
Ventilatoren - Venus (
2 Seiten, 2'309 Wörter, 15'541 Zeichen
bei den Alchimisten das Kupfer.
(♀), nach der Entfernung von der Sonne der zweite Planet. Unter allen Planeten kann Venus der Erde am nächsten kommen und erscheint am hellsten; sie glänzt oft als Abend- oder Morgenstern in großer Pracht, zeitweilig kann sie sogar auch am hellen Tage mit freiem Auge gesehen werden. Die mittlere Entfernung von der Sonne
beträgt 107,2 Mill. km, die größte 107,9, die kleinste 106,5 Mill. km. Ihre Entfernung von der Erde schwankt zwischen 38 und 258 Mill. km. Die Bahn ist nahezu kreisförmig und ist um 3° 24' gegen die Erdbahn geneigt; ihre Excentricität beträgt nur 0,0068. Die Dimensionen der Venus sind denen der Erde nahezu gleich, ihr Durchmesser beträgt 12100 km. Von der Erde aus gesehen schwankt der scheinbare Durchmesser je nach der Entfernung zwischen 9",5 und 65",2. Eine Abplattung hat nicht nachgewiesen werden können.
Weil Venus ein innerer Planet ist, erscheint sie uns wie der Mond in Phasen, jedoch bedarf man zu deren Wahrnehmung des Fernrohrs. Die Masse beträgt 0,81 von der der Erde. Spektroskopische Untersuchungen, Wahrnehmung bei Vorübergängen vor der Sonnenscheibe und Unregelmäßigkeiten der Phase haben die Existenz einer ziemlich dichten Atmosphäre mit Sicherheit dargethan. Unebenheiten und Flecken auf der Oberfläche sind mehrfach beobachtet worden. Da deren Aussehen durch die Atmosphäre aber wesentlich beeinträchtigt wird, hat sich die Dauer der Rotation der Venus um ihre Achse mit Sicherheit noch nicht bestimmen lassen.
Während ältere Beobachtungen eine Rotationszeit von nahezu 24h ergaben, machen sehr sorgfältige neuere Beobachtungen von Schiaparelli es sehr wahrscheinlich, daß bei Venus die Rotationszeit gleich ihrer Umlaufszeit um die Sonne ist. Venus würde demnach – analog dem Monde in Bezug auf die Erde – der Sonne beständig die nämliche Seite zuwenden. Die siderische Umlaufszeit beträgt 224,7008 Tage oder 224 Tage 16 Stunden 49 Minuten 26 Sekunden. Venus hat kein eigenes Licht, sondern ist ein an sich dunkler Körper, der von dem auf ihn fallenden Sonnenlicht 0,6 zurückwirft. Die Helligkeit, in der uns Venus erscheint, hängt daher gleichzeitig von ihrer Entfernung von der Erde und von der Sonne ab. In ihrem größten Glanze zeigt sie eine ziemlich schmale Sichelgestalt. Einen Mond, den ältere Beobachter mehrfach wahrgenommen haben wollen, besitzt Venus nach neuern Beobachtungen nicht. (S. Venusdurchgang.)
italische Natur- und Gartengöttin, die nachher mit der griech. Aphrodite identifiziert und als Gottheit der Schönheit und Anmut, der Zeugung und Fortpflanzung verehrt wurde. Einen besondern Aufschwung nahm ihr Kult durch Cäsar, der in ihr die göttliche Stammmutter seines Hauses verehrte. (S. Genetrix.) Über die Darstellungen der Venus in der plastischen Kunst s. Aphrodite. Die im 16. Jahrh. zu Rom gefundene, jetzt in der Tribuna der Uffizien zu Florenz befindliche sog. Venus von Medici (s. die beigefügte Tafel) ist sehr wahrscheinlich im 1. Jahrh. v. Chr. zu Rom entstanden. Auch neuere Bildhauer, wie Canova, Thorwaldsen, Gibson (s. Tafel: Englische Kunst III, [* ] Fig. 8), haben Venusstatuen geschaffen.