Venantius
Fortunatus
, lat. Dichter, geb. um 530 zu
Duplavilis bei
Treviso, erwarb sich zu Ravenna eine ausgezeichnete
Bildung in
Grammatik und Rhetorik,
Philosophie und
Theologie,
zog um 560 durch
Germanien
[* 2] und
Gallien, lebte längere Zeit am
Hofe Sigeberts von
Austrasien und begab sich
dann nach Poitiers, wo Radegunde, Gemahlin
Chlothars I., deren Leben er später beschrieb, in einem
Kloster lebte. Jetzt erst
trat Venantius Fortunatus
in den geistlichen
Stand, wurde 599
Bischof von Poitiers und starb als solcher 609. Venantius Fortunatus
ist der letzte bedeutende
Dichter vor
Karl d. Gr. Die beste
Ausgabe seiner Werke veranstaltete Luchi (2 Bde.,
Rom
[* 3] 1786-87).
In den «Monumenta
Germaniae historica.
Auctores antiquissimi» erschienen die
«Opera poetica» (hg. von
Leo, Berl.
1881) und die
«Opera pedestria» (hg. von Krusch, ebd. 1885). -
Vgl.
Bormann,
Über das Leben des lat. Dichters Fortunatus
(Programm,
Fulda
[* 4] 1848);