Veji
,
große alte Stadt in
Etrurien, auf hohem und steilem
Felsen, an dem kleinen
Fluß
Cremera, 12 Miglien
nördlich von
Rom
[* 2] gelegen, war eine der bedeutendsten unter den zwölf etrurischen Bundesstädten, schon vor
Roms Bestehen
mächtig und bis an das
Meer herrschend. Die
Verfassung war aristokratisch; an der
Spitze stand später ein König, der jedoch
nicht erblich war. Als
Rom mächtiger geworden, geriet es bald mit der Nachbarstadt in
Kampf, der mit wechselndem
Erfolg ein
Jahrhundert dauerte, bis 396
v. Chr. nach zehnjähriger Belagerung Veji
von
Camillus erobert, die Einwohner als Sklaven
verkauft und das Gebiet für Staatseigentum erklärt wurde. Seit dieser Zeit war die
Blüte
[* 3] der Stadt für immer gebrochen;
erst in der ersten Kaiserzeit wurden wieder römische
Veteranen an der
Stelle angesiedelt. Die
Stelle, wo
Veji
gestanden, liegt nordwestlich der
heutigen
Isola
Farnese; jenseit der
Cremera (heute Marrana della Valca) ist die
Nekropolis
von Veji
mit teilweise wohlerhaltenen
Gräbern (besonders
Grotta
Campana) aufgedeckt worden.
Vgl. Dennis, Cities and cemeteries of Etruria (2. Aufl., Lond. 1878).