![vergrössern: Einzugsgebiet des Vedeggio. ^[Karte: 6° 40’ O; 46° 05’ N; 1:150000]. vergrössern: Einzugsgebiet des Vedeggio. ^[Karte: 6° 40’ O; 46° 05’ N; 1:150000].](/meyers/teile/46/46_0346-1.jpg)
Vedeggio
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
1840-275 m. 26,5 km langer Zufluss des
Luganersees. Entspringt am
Camoghè mit mehreren
Quellarmen, deren bedeutendster in nordwestl. Richtung und auf eine Strecke von 5 km die schönen Alpweiden des
Val Sertena
durchfliesst und sich hinter
Isone mit dem Quellarm des
Val Caneggio vereinigt. Von nun an wendet sich der
Vedeggio
durch die Gemeinden
Isone und
Medeglia nach SW., erhält nach 5,5 km langem
Lauf 600 m unterhalb des Dorfes
Camignolo
von rechts die die
Wasser am
S.-Hang des
Monte Ceneri sammelnde
Leguana und biegt nun nach S. ab, um in die Bucht
von
Agno des
Luganersees zu münden, die er mit seinen Geschieben schon zum grossen Teil landfest gemacht hat.
Neben der
Leguana erhält der Vedeggio
von rechts noch eine Reihe kleiner Zuflüsse, so z. B. die
Bäche von
Val Giornasca und
Val
Cusello, die am O.- und
SO.-Hang des Tamaro entspringen und bei
Vira-Mezzovico bezw.
Sigirino münden, dann die
gegenüber der Station
Taverne der Gotthardbahn mündenden, vom
Pizzo
Ferraro herabkommenden
Bäche der
Valletta und des Thälchens
von Barberina, den
Vallone zwischen
Manno und
Gravesano und endlich den Riano bei
Bioggio. Der einzige nennenswerte Nebenarm
der linken
Seite ist der Abfluss des
Lago d'Origlio, der den Vedeggio
bei
Taverne erreicht. Da zu Beginn
des 19. Jahrhunderts der Holzschlag im Einzugsgebiet des Vedeggio
in unvernünftiger Weise betrieben wurde, ist nun das Wildwasser
plötzlichen und für das anliegende Land sehr verderblichen Hochwassern ausgesetzt. Ein schon 1859 ausgearbeitetes Projekt
für eine Bachverbauung zum
Schutz der 346 ha Land am Unterlauf des Vedeggio
kam infolge der auf mehr
als 100000 Fr. berechneten Kosten, die für die beteiligten Gemeinden unerschwinglich schienen, nicht zur Ausführung. Einige
nun durchgeführte Partialarbeiten konnten natürlich auf die Dauer nicht genügen. Ingenieur Veladini arbeitete dann 1902 ein
neues Kanalisationsprojekt des Unterlaufes aus, das gutgeheissen wurde und in kurzem zur Ausführung kommen
wird. Dieser Kanal macht bei der
Ostarietta zwischen
Gravesano und
Manno zunächst eine 600 m lange Kurve, um dann auf eine
Länge von 5 km und mit einer mittlern Sohlenbreite von 18 m in gerader Linie zum
See zu ziehen. Die aus mächtigen Glimmerschieferblöcken
aus dem
Steinbruch von
Taverne zu erstellenden seitlichen Dämme sollen 2,5-3 m hoch sein und das Gefälle
auf der gesamten Strecke einheitlich 0,4% betragen. An den auf Fr. 1
700
000 veranschlagten Baukosten beteiligt sich der
Bund
mit 50%.
![vergrössern: Kanalisierter Unterlauf des Vedeggio. ^[Karte: 6° 35’ O; 46° 02’ N; 1:50000]. vergrössern: Kanalisierter Unterlauf des Vedeggio. ^[Karte: 6° 35’ O; 46° 02’ N; 1:50000].](/meyers/teile/46/46_0347-1.jpg)