Varna
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Stadt, s. Warna. ^[= ehemals stark befestigte Kreishauptstadt und schlechter Haupthafen des Fürstentums Bulgarien, ...]
Varna
183 Wörter, 1'290 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Varna,
Stadt, s. Warna. ^[= ehemals stark befestigte Kreishauptstadt und schlechter Haupthafen des Fürstentums Bulgarien, ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Varna
oder Warna, das alte Odessos, Hauptort eines Kreises im Fürstentum Bulgarien,
[* 4] an der Westküste des Schwarzen
Meers, Endpunkt der Linie Rustschuk-Varna
(124 km), besitzt bis jetzt zwar nur eine offene Reede, ist aber der bedeutendste Seehandelsplatz
zwischen der Donau- und Bosporusmündung, Sitz eines griech. und eines bulgar.
Metropoliten
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sowie eines deutschen und eines österr. Konsuls, hat (1893) 28174 E., Bulgaren, Türken und Griechen, eine neue Kaserne, Magazine
und zwei Lazarette. Die Festungswerke sind seit 1878 geschleift. Nahe der Stadt, im Osten, inmitten der am Berghange gelegenen
Weingärten zu Monastir (einem alten Kloster) liegt die fürstl. Sommerresidenz Euxinograd. Varna.
Ist Stapelplatz
aller Waren des östl. Bulgariens, vor allem für die Getreideausfuhr (1896: 130,2 Mill. kg für 17,04 Mill. Frs.). Die Einfuhr
(17,3 Mill. Frs.) besteht zumeist aus Textil-, Leder- und Metallwaren. Regelmäßigen Dampferverkehr unterhalten die bulgar.
Gesellschaft und der Österreichisch-Ungarische Lloyd. – Bei Varna
erlitten die Ungarn
[* 6] unter
Wladislaw eine blutige Niederlage durch Murad Ⅱ.; 1610 wurde die Stadt von den Kosaken genommen. 1773 widerstand Varna
den Russen,
ergab sich aber 1828 nach dreimonatiger Belagerung.
ehemals stark befestigte Kreishauptstadt und schlechter Haupthafen des Fürstentums Bulgarien, am Schwarzen Meer und an der Mündung des Prawadi in die Bai von Warna, durch Eisenbahn mit Rustschuk verbunden, hat 8 Kirchen, 1 Synagoge, 18 Moscheen, 24 Schulen unter einem staatlichen Inspektor und (1887) 25,256 Einw. (1880: 19,700, davon 4600 Türken, Tataren und Zigeuner, 8600 Griechen, 4000 Bulgaren). Die Einfuhr (namentlich von Salz, [* 9] Kohlen, Eisen [* 10] und Brettern) erreichte 1884 einen Wert von 15¾ Mill. Frank, die Ausfuhr (Getreide) [* 11] einen Wert von 12⅓ Mill. Fr. Der Schiffsverkehr umfaßte 1887: 244 Dampfer von 239,537 Ton., meist österreichisch-ungarische, dann türkische, und 159 Segelschiffe von 20,870 T., meist türkische. Warna ist Sitz eines griechischen und eines bulgarischen Metropoliten und von 11 fremden Konsuln (darunter auch ein deutscher Berufskonsul), ferner eines bulgarischen Gouverneurs, Kreischefs, Zollamtsdirektors und Gerichtspräsidenten. Warna ist das alte Odessos, eine Kolonie von Milet.
Hier erlitten die Ungarn unter Wladislaw III. eine blutige Niederlage durch die Türken.
Vgl. Köhler, Die Schlachten [* 12] von Nikopoli und Warna (Bresl. 1882).
1610 war Warna von den Kosaken vom Dnjepr her genommen, die daselbst 3000 christliche Sklaven befreiten. Erst in der neuern Zeit erhielt Warna auf der Meer- und Flußseite, die es zur Hälfte umgürten, einen starken Wall mit einem tiefen Graben und auf den umliegenden Höhen Batterien, welche die Reede der Stadt bestreichen. In dem Krieg von 1828 ergab sich Warna 11. Okt. den Russen. Im Mai 1854 besetzten die Franzosen und Engländer die Stadt, errichteten dabei ein großes Lager [* 13] und unternahmen 4. und von hier aus den Feldzug nach der Krim. [* 14] Durch den Berliner [* 15] Vertrag vom kam an das neue Fürstentum Bulgarien. Die Werke wurden geschleift.