Titel
Vannes
(spr. wann), 1)
Arrondissement im franz. Depart. Morbihan, hat auf 1969,87
qkm (1896) 145163 E., 11 Kantone und 82 Gemeinden. – 2) Vannes
, breton. Gwened,
Hauptstadt des Depart. Morbihan, an einem
Kanal
[* 2] zu der 5 km im S. gelegenen
Bai Morbihan der breton. Südküste,
an der Eisenbahn Nantes-Quimper der Orléansbahn, besteht aus der modernen obern und der winkligen untern Stadt, mit vielen
Holzhäusern, ist Sitz des
Präfekten, der 22. Infanteriedivision, der 43. Infanterie- und 11. Artilleriebrigade, eines
Bischofs,
Gerichtshofs erster Instanz, Handelsgerichts, Ackerbaukammer, Zolldirektion und hat (1896) 15532, als Gemeinde 22189 E.,
in Garnison das 116. Infanterie-, das 28. und 35. Artillerieregiment,
Großes und
Kleines Seminar, Kommunal-Collège
und Collège St. François
Xavier, Hospital, Siechen- und Irrenversorgungshaus und ein Centralzuchthaus für Jugendliche.
Die Stadt hat die Kathedrale St. Pierre, eine Menge Klostergebäude, die jetzt meist andern Zwecken dienen, Bibliothek von 10000 Bänden, ein an kelt. und gallo-röm. Altertümern reiches archäol. Museum, ein Schauspielhaus und ein Monument für Lesage (1892) von E. de la Rochelle. Von den aus dem 14. bis 17. Jahrh. stammenden Befestigungswerken ist das Thor St. Patern der hauptsächlichste Rest. Die Stadt besitzt einen Hafen, Schiffswerfte, Eisenhütten für die Marine, Gerbereien, Brauerei, Korbmacherei, Leinen- und Baumwollweberei, Fabrikation von Spitzen, Schokolade, Kirchenschmuck; Fischerei [* 3] und bedeutenden Handel und Ausfuhr von Landesprodukten und Bordeauxweinen. Der Hafen ist nur Schiffen von 150 t zugänglich. Größere Schiffe [* 4] ankern in dem 4 km entfernten Außenhafen (Port du Conteau).