Vannes
(spr. wann), Hauptstadt des franz. Departements Morbihan, an einem Zufluß des Golfs von Morbihan und an der Eisenbahn Savenay-Landerneau gelegen, in der untern Stadt eng und düster gebaut, in der obern dagegen von moderner Anlage, hat alte Mauern, eine Kathedrale (mit schönem Portal), ein Collège, ein großes und ein kleines Seminar, eine Navigationsschule, eine öffentliche Bibliothek, ein an keltischen Altertümern reiches Museum, mehrere wissenschaftliche Gesellschaften, Fabrikation von Baumwollenstoffen und Seilerwaren, Gerberei, Schiffbau, einen Hafen (für kleinere Schiffe), Handel mit Salz, Getreide, Hanf, Honig etc. und (1886) 14,042 (als Gemeinde 20,036) Einw. Die Stadt ist Sitz des Präfekten, eines Bischofs, eines Gerichts- und Assisenhofs und eines Handelsgerichts. - Vannes ist das alte Dariorigum Venetorum im Gebiet der Veneter im lugdunensischen Gallien. 1342 wurde es von den Engländern unter dem Grafen Robert von Artois erobert. Seit 1675 war es 14 Jahre lang der Sitz des Parlaments von Vannes.