romanisch Sogn Pieder, d. h. St. Peter (Kt. Graubünden,
Bez. Glenner,
Kreis Lugnez). 1248 m. Gem. und Pfarrdorf im wiesenreichen Thalboden
des Valserrheins, am O.-Fuss des Piz Aul und 22,4 km s. der Station Ilanz der Bündner Oberlandbahn (Chur-Ilanz).
Postbureau, Telegraph; Postwagen nach Ilanz, Gemeinde, mit Campo, Glüs, Leis und Vallè: 103 Häuser, 736 kathol. Ew. deutscher
Zunge; Dorf ValsPlatz 56 Häuser, 443 Ew. Wiesenbau und Viehzucht; Alpwirtschaft. Es gedeihen hier oben noch Gerste, Roggen,
Kartoffeln, Kirschbäume, Rüben, Hanf und Flachs.
Der Ort ist als Mittelpunkt für Geologen, Botaniker und Entomologen (seltene Schmetterlinge!) höchst empfehlenswert. Sehenswerte
Pfarrkirche mit 6 Altären. Fremdenverkehr und Hotelindustrie. Die Kur- und Badeanstalt Vals besitzt eine Therme (eisenhaltige
Gipsquelle) von 25,2 °C, die 1899 in zwei Quellen (im Rötidolomit der Trias) neu gefasst worden ist
und etwa 600 Minutenliter Wasser liefert. Nach einer von Dr. G. Nussberger 1899 durchgeführten Analyse
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Das Wasser wird zur Trink- und Badekur verwendet und gilt als heilkräftig für chronische Katarrhe der Atmungs- und Verdauungsorgane,
Hautausschläge, Rheumatismus, Ischias, Neurasthenie, Hysterie etc., sowie für Erholungsbedürftige und Rekonvaleszenten
jeder Art. Von Vals führen nach O. der Tomülpass (2417 m) nach Safien, dann zwei Pässe am Piz Aul nach
Vrin hinüber. Am Ausgang des Waldes in der Richtung gegen Safien hat man Bronzedolche, sowie bei der Reinigung der Quellenfassung
bronzezeitliche Töpferscherben von italischem Charakter und eine fränkische Lanze (Museum von Chur)
aufgefunden. Reste von Festungsanlagen.