Valois
(spr. walŏa), ehemalige
Grafschaft, dann Herzogtum in
Frankreich, jetzt Teil der
Departements
Oise und
Aisne. Die
alten
Grafen von Valois
gehörten zu einem jüngern
Zweig des
Hauses
Vermandois. Die letzte
Erbtochter dieses
Hauses,
Adelheid, vermählte
sich zu Ende des 11. Jahrh. mit
Hugo, dem Sohn
Heinrichs I. von
Frankreich, und brachte demselben Valois
und
Vermandois zu. Aus dieser
Ehe entsprangen die kapetingischen
Vermandois, welche wieder ausstarben, worauf
Philipp II.
August die
Güter und
Titel der
Vermandois zur
Krone schlug. König
Philipp III., der
Kühne, gab die erweiterte
Grafschaft
Valois
1290 seinem jüngern Sohn,
Karl, zur
Apanage. Dieser
Karl von Valois
, geb. 1270, wurde
nun der
Gründer des königlichen
Hauses
der Valois
, das 1328-1589 den
Thron
[* 3] innehatte, bis nach dem
Tode des letzten Valois
,
Heinrichs III., die französische
Krone dem
Haus
Bourbon (s. d.) zufiel. Seit
Ludwigs XIV.
Bruder
Philipp von
Orléans
[* 4] gehörte als Herzogtum der
Familie
Orléans.