Vaccinium
L. (Heidelbeere),
Gattung aus der
Familie der
Erikaceen, meist niedrige
Sträucher von sehr verschiedenem
Habitus,
mit wechselständigen, kurzgestielten, leder- oder hautartigen, ganzen, meist wintergrünen Blättern, einzeln meist in axillären
oder terminalen
Trauben stehenden
Blüten und kugeligen
Beeren. Etwa 100
Arten in der gemäßigten nördlichen
Erdhälfte und den
Gebirgen der
Tropen. Vaccinium
Myrtillus L. (Heidelbeere-,
Blau-,
Schwarz-,
Bruch-,
Bickbeere,
Besing), bis
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30 cm hoher, kahler Strauch, mit scharfkantigen Ästen, eirunden, fein gesägten, häutigen, sommergrünen Blättern, einzeln oder zu zwei stehenden, kugeligen, rötlichgrünen Blüten und blauschwarzen Beeren, bedeckt weite Strecken in Europa, [* 3] Nordasien und im englischen Nordamerika, [* 4] besonders in Wäldern bis zur Weidenregion. Die Beeren dienen als Obst, getrocknet als Arzneimittel (besonders in der Levante), auch zur Darstellung von Fruchtsäften, Branntwein und zum Färben des Weins.
Fromm in Frankfurt
[* 5] hat einen vortrefflichen Rotwein aus Heidelbeeren dargestellt (s. Obstwein). Vaccinium
uliginosum L. (Sumpfheidelbeere,
Rausch- oder Trunkelbeere), bis 1,25 m hoher Strauch mit stielrunden Ästen, sommergrünen, verkehrt-eiförmigen, ganzrandigen
Blättern, einzeln stehenden, weißlichen, rötlich überlaufenen Blüten und größern, schwarzvioletten,
innen grünlichen Beeren, die ebenfalls eßbar sind, aber fade schmecken und in Menge genossen Erbrechen erregen, findet sich
in feuchten Wäldern, besonders auf torfhaltigem Boden in Mittel- und Nordeuropa, Nordasien und Nordamerika. Vaccinium
Vitis Idaea L.
(rote Heidelbeere, Krons-, Preißelbeere, Steinbeere, Hölperchen), bis 15 cm hoher Strauch mit immergrünen,
verkehrt-eirunden, am Rand zurückgerollten, lederigen Blättern, weißlichen oder rosenroten Blüten in gipfelständigen,
überhängenden Trauben und kugeligen, scharlachroten Beeren, wächst auf trocknem Heideboden, in Europa, Nordasien und Nordamerika
ganze Strecken bedeckend.
Die Beeren werden, jedoch nur eingemacht, häufig genossen; auch bereitet man Branntwein (Steinbeerwasser) daraus. Vaccinium
Oxycoccus
L. (Moos-, Torfbeere), mit fadenförmigen, kriechenden Stengeln und Ästen, eirunden, spitzen, am Rand umgeschlagenen,
immergrünen Blättern, langgestielten, roten Blüten mit radförmiger Krone und sehr schmackhaften roten Beeren, wächst in
torfigen und sumpfigen Gegenden in Mittel- und Nordeuropa, Nordasien und Nordamerika.
Vaccinium
macrocarpum Ait. (großfrüchtige Moosbeere,
Cranberry, Kranbeere, Krambeere), mit kriechenden, dünnen Ästen und Zweigen, großen, länglichen, am Rand
kaum zurückgeschlagenen Blättern, schließlich seitenständigen Blüten und großen, roten Beeren, wächst in den nördlichen
und mittlern Staaten Nordamerikas auf sumpfigem Boden, wird der sehr schmackhaften Frucht halber namentlich in Südjersey und
Massachusetts viel kultiviert und ist auch in Deutschland
[* 6] auf sonst wertlosem Land mit Erfolg angebaut
worden.