Vgl. hierzu die Abschnitte "Kultus" bei den einzelnen Kirchen S. 149 ff.
Kultus
--
(lat., "Pflege, Verehrung"), nach klassischem Begriff die Verehrung,
Anbetung
--
(Adoration), eine bei den Morgenländern gewöhnliche Ehrenbezeigung und Begrüßu
Gottesdienst , s.
Kultus
--
(lat., "Pflege, Verehrung"), nach klassischem Begriff die Verehrung,
Kirchensprache
--
eine fremde, nur beim Gottesdienst in einem Land angewendete Sprache, z. B.
Liturgie
--
(griech.), bei den Athenern Bezeichnung für gewisse öffentliche Dienste ,
Ritual
--
(lat.), vorgeschriebene Regel, wie es mit gewissen Zeremonien gehalten werden
Altar
--
(v. lat. alta ara), jede künstliche Erhöhung zur Darbringung von Opfern,
Bethaus
--
ein gottesdie nstliches Gebäude ohne Turm und Glocke, in welchem zwar gebetet
Betsaal
--
ein zum Gottesdienst bestimmter Saal, entweder für öffentliche Anstalten
Emporkirche
--
(Empore), die auf Gewölben oder Holzsäulen ruhende Galerie (Männerchor
Gotteskasten
--
Behältnis zur Aufbewahrung des einer Kirche gehörigen oder in derselben
Kirchenkasten
--
(Kirchenstock), s. v. w. Gotteskasten (s. d.); dann s. v. w. Kirchenärar
Opferstock
--
(Gotteskasten, Cippus), schon im Tempel zu Jerusalem und in allen christlichen
Kanzel
--
(v. lat. cancelli, "die Schranken"), der erhöhte Standort des Predigers
Kapelle
--
(mittellat. Capella, franz. Chapelle, v. lat. capa, "den Kopf mitbedeckender
♦ (franz. Coupelle, v. lat. cupella, "kleines Gefäß"), in der Technik
Kirchhof
--
der eine Kirche umgebende Platz, bis zum 14. Jahrh. fast allgemein der Begräbniso
Revestiarium
--
(lat.), in Kirchen das Ankleidezimmer für den Priester.
Sakristei
--
(mittellat. sacristia), in den Kirchen die Lokalität, wo die heiligen Bücher
Symbol
--
(griech., lat. symbolum), Erkennungs- oder Merkzeichen; daher auch s. v. w.
Altarkerzen
--
die auf dem katholischen Altar brennenden Kerzen, welche während der Messe
Dominicale
--
(lat.), Abendmahlstuch, welches den Kommunizierenden von besonders dazu bestellten
Hostien
--
(v. lat. hostia, "Sühnopfer"), kleine, runde, dünne, von ungesäuertem
Kelch
--
(lat. Calix), ein Trinkgeschirr in der Form eines umgekehrten, abgekürzten
♦ (Calyx), ein Teil der Blüte (s. d., S. 66).
Oblaten
--
(lat.), ursprünglich s. v. w. Hostien (s. d.) als das bei der heiligen Messe
Patene
--
(lat.), ein schon in der frühchristlichen Kirche gebräuchliches Kirchengerät,
Patina
--
(Edelrost, lat. Aerugo nobilis, ital. Verde antico), dichter grüner, blau-
Vasa sacra
--
(lat.), die Kirchengefäße, welche zur Administration der Sakramente dienen.
Pastoralien
--
(lat.), die Amtsgeschäfte eines Geistlichen, mit Ausnahme der Predigten und
Auflegung der Hände
--
ein bei Griechen und Römern wie bei Juden übliches Symbol der Segnung, Weihung,
Diapsalma
--
(griech.), Zwischengesang, mit dem der Chor in der Liturgie in den Gesang
Dies irae , dies illa
--
(lat.), nach den Anfangsworten benannter lat. Hymnus auf das Weltgericht,
Dominicales lectiones
--
(lat.), Abendmahlstuch, welches den Kommunizierenden von besonders dazu bestellten
Einsegnung , s.
Benediktion
--
(lat.), Segnung, Weihe, in der katholischen Kirche besonders die Einsegnung
Einweihung
--
im allgemeinen die unter gewissen symbolischen Handlungen erfolgende Erklärung
Gebetverhör
--
das Abhören von Gebeten von seiten der Geistlichen bei ihren Pfarrkindern.
Händeauflegung, s.
Auflegung
--
ein bei Griechen und Römern wie bei Juden übliches Symbol der Segnung, Weihung,
Hierologie
--
(griech.), im allgemeinen jede von heiligen Gegenständen handelnde Rede;
Kirchweihe
--
die religiöse Handlung, durch welche eine neuerbaute oder ihrer Bestimmung
Kollekte
--
(lat.), Einsammlung freiwilliger Gaben zur Unterstützung Armer oder Verunglückte
Konsekration
--
(lat.), Einsegnung, besonders des Brots und Weins beim Abendmahl, wobei die
Psalmodie
--
(griech.), Psalmengesang mit dem Charakter eines melodielosen, eintönigen
Responsorien
--
(lat.), Wechselgesänge in der Kirche zwischen dem Geistlichen und der antwortende
Salmo
--
Lachs; Salmoniden (Salmonoidei), Familie der Lachse, s.
Segen
--
die Ankündigung oder Anwünschung eines Gutes, besonders der göttlichen
Predigt
--
(v. lat. praedicare, "verkündigen"), die religiöse Rede im Gegensatz
Homilie
--
(griech., "Gespräch, Unterhaltung"), diejenige Predigtgattung,
Kanzelberedsamkeit
--
die geistliche Redekunst überhaupt, insonderheit die im öffentlichen Gottesdiens
Kontroverse
--
(lat.), Streitfrage, besonders über juristische und Religionsgegenstände;
Christmesse
--
(Christmette), der Gottesdienst, der am frühen Morgen des ersten Weihnachtsfeiert
Gebet
--
(von beten, d. h. ursprünglich bitten), eigentlich Bitte, womit man sich
Amen
--
(hebr.), ursprünglich eine Bekräftigungsformel, s. v. w. wahrlich, so ist
Embolus
--
(griech.), Keil, Pflock, Zapfen; der eiserne Schnabel der griechischen Kriegsschif
Vaterunser
--
(Gebet des Herrn, Pater noster, Oratio Dominica), das Mustergebet, welches
Kommunion
--
(lat., "Gemeinschaft"), in der Kirchensprache zunächst die kirchliche
Feste.
Feste
--
(vom lat. festum, dies festus), Tage, welche zur Ehre einer Gottheit oder
Festcyklus
--
in der christlichen Kirche eine Reihe von Sonn- und Festtagen, die sich an
Kirchenfeste , s.
Feste
--
(vom lat. festum, dies festus), Tage, welche zur Ehre einer Gottheit oder
Ablaßjahr , s.
Jubeljahr
--
(lat. Annus jubilaei oder Jubilaeum, eigentlich Jobeljahr, vom hebr. jobel,
Jubeljahr
--
(lat. Annus jubilaei oder Jubilaeum, eigentlich Jobeljahr, vom hebr. jobel,
Kirchenjahr
--
regelmäßig im Laufe von einem Jahreszeitraum sich begebende Wiederkehr der
Charwoche , s.
Karwoche
--
(Heilige Woche, Marterwoche, Hebdomas magna oder sancta), die Woche vor Ostern,
Gangwoche
--
(Betwoche, Bittwoche, Kreuzwoche), die Woche, welche mit dem Sonntag Rogate,
Karwoche
--
(Heilige Woche, Marterwoche, Hebdomas magna oder sancta), die Woche vor Ostern,
Kreuzwoche , s.
Gangwoche
--
(Betwoche, Bittwoche, Kreuzwoche), die Woche, welche mit dem Sonntag Rogate,
Dies
--
(lat.), der Tag, in der Rechtssprache der Zeitpunkt, Termin, Tagfahrt. D.
Bettage
--
in der katholischen Kirche die drei Tage vor dem Himmelfahrtstag Christi,
Bußtage
--
(früher gewöhnlich Buß-, Bet- und Fasttage genannt), solche dem Gottesdienst
Feiertage
--
den gewöhnlichen Geschäften des bürgerlichen Lebens entzogene und vorzugsweise
Kapellentage
--
(Capellae), an Höfen katholischer geistlicher Fürsten und in Abteien die
Sonntag
--
(Dies Solis), der Tag der Sonne (althochd. Sunnentac, altnord. Sunnudaga,
Advent
--
(lat., "Ankunft"), die Vorbereitungszeit auf die Weihnachtsfeier,
Cantate
--
(lat., "singet"), der vierte Sonntag nach Ostern, nach den Anfangsworten
Carniprivium
--
(Carnisprivium) novum et vetus (lat.), die Sonntage Estomihi und Invokavit,
Conductus
Paschae
--
(türk., "Fuß des Schahs"), Titel für hohe türkische Militärs
Dominica
--
(franz. Dominique), eine den Briten gehörige Insel der Kleinen Antillen,
Esto mihi
--
(lat., "Sei mir"), Bezeichnung des Sonntags Quinquagesima (s. d.
Exaudi
--
(lat., "Erhöre!"), Bezeichnung des 6. Sonntags nach Ostern, hergenommen
Invocavit
--
(lat.), Name des ersten Fastensonntags, nach den Worten Ps. 91, 15: "I.
Jubilate
--
(lat., "jubelt"), Name des dritten Sonntags nach Ostern, nach Ps.
Judica
--
(lat.), Name des fünften Fastensonntags, nach dem Anfangswort von Psalm 43,
Laetare
--
(lat., "Freue dich"), Name des vierten Fastensonntags, vom Anfangswort
Oculi
--
(lat.), der dritte Fastensonntag, benannt nach den Anfangsworten der in der
Palmarum , s.
Palmsonntag
--
(Palmtag, blauer Ostertag, lat. Dominica palmarum), der letzte Fastensonntag
Palmsonntag
--
(Palmtag, blauer Ostertag, lat. Dominica palmarum), der letzte Fastensonntag
Post trinitatis
--
(nämlich festum, lat.), "nach dem Trinitatisfest", welches in den
Quasimodogeniti
--
(lat., "Gleichwie die Neugebornen"), Bezeichnung des ersten Sonntags
Reminiscere
--
(lat., "gedenke"), der zweite Fastensonntag, von den Anfangsworten
Rogate
--
(lat., "bittet"), der fünfte Sonntag nach Ostern, so benannt nach
Rosensonntag , s.
Laetare
--
(lat., "Freue dich"), Name des vierten Fastensonntags, vom Anfangswort
Septuagesima
--
(lat.), der dritte Sonntag vor Aschermittwoch und ungefähr der "siebzigste
Sexagesima
--
(lat.), der achte Sonntag vor Ostern, ungefähr der "sechzigste"
Trinitatisfest
--
(Festum trinitatis), Fest zur besondern Verehrung der göttlichen Dreieinigkeit,
Einzelne Feste.
Allerseelen
--
Fest der kathol. Kirche zum Gedächtnis der Gestorbenen, für die an diesem
Apostelfeste
--
(Aposteltage), kirchliche Feste, welche zum Andenken an sämtliche oder an
Aposteltheilung
--
ein nicht mehr gefeiertes Fest der katholischen Kirche (15. Juli), welches
Cara cognatio
--
(lat.), Petri Stuhlfest (22. Febr.), an welchem sich eine Zeitlang die heidnische
Hagelfeier
--
(Schauerfeier), ein feierliches Hochamt 26. Juni, dem Gedächtnistag der Heiligen
Jacobi
--
1) Johann Georg, Dichter, geb. 2. Sept. 1740 zu Düsseldorf, widmete sich
Petri Kettenfeier
--
kathol. Kirchenfest, das 1. August als Ersatz für die altrömischen feriae
Petri Stuhlfeier
--
seit dem 6. Jahrh. Fest der röm. Kirche zur Erinnerung an die Errichtung
Pauli Bekehrung , s.
Paulus
--
(eigentlich Saul oder Saulus), der Heidenapostel, geboren zu Tarsos, der Hauptstad
♦ 1) Heinrich Eberhard Gottlob, theologisches Haupt des Rationalismus, geb.
Commemoratio omnium defunctorum
--
(lat.), Erwähnung, Gedächtnis. C. omnium defunctorum oder omnium fidelium,
Reformationsfest
--
Fest der evangel. Kirche zur Erinnerung an den 31. Okt. 1517, an welchem Tag
Christusfeste.
Beschneidungsfest
--
(Festum circumcisionis), der 1. Januar als der Tag der Beschneidung Jesu
Blutstag
--
s. v. w. Fronleichnamsfest (s. d.).
Coena Domini
--
(lat.), s. Cena.
Conceptio
Johannis Baptistae
--
zu Ehren des Täufers von der römischen Kirche am 24. September, von der
Epiphania
--
(griech.), die Erscheinung, insbesondere eines Gottes, überhaupt aber der
Fronleichnamsfest
--
(Sakramentstag, heiliger Blutstag, Prangtag, Festum corporis Christi oder
Gründonnerstag
--
(Dies viridium, Feria bona quinta, Dies absolutionis oder indulgentiae, Coena
Heilthumsfest
--
(Festum reliquiarum et armorum), am Freitag nach Quasimodo, zum Gedächtnis
Herz-Jesu-Fest
--
(Cor), ein pulsierender Abschnitt in den Gefäßen eines Tiers zur Fortbewegung
♦ 1) Henriette, durch seltene Schönheit und hohe Geistesbildung sowie durch
Himmelfahrtsfest
--
(Ascensio Domini, daher franz. l'Ascension, engl. Ascension-day), bewegliches
Jesus-Namensfest
--
Gedächtnisfeier Christi, 1721 vom Papst Innocenz XIII. zu einem Kirchenfest
Karfreitag
--
(Charfreitag, lat. Dies adoratus), der dem Osterfest vorangehende Freitag
Kindertag
--
s. v. w. Unschuldiger Kindertag (28. Dezember).
Kreuzeserfindung
--
(lat. Inventio sanctae crucis), ein im 4. Jahrh. gestiftetes Fest zum Andenken
Kreuzeserhöhung
--
(lat. Exaltatio sanctae crucis), ein 14. Sept. gefeiertes Fest der griechisch-
Lanzenfest
--
(Festum armorum Christi oder lanceae et clavorum Domini), Fest der katholischen
Mesopentekoste
--
(griech.), der mittelste Tag zwischen Ostern und Pfingsten (Mittwoch nach
Osterfest , s.
Ostern
--
(Osterfest), das Fest der Auferstehung Jesu, hat wahrscheinlich seine deutsche
Osterkuß , s.
Ostern
--
(Osterfest), das Fest der Auferstehung Jesu, hat wahrscheinlich seine deutsche
Ostern
--
(Osterfest), das Fest der Auferstehung Jesu, hat wahrscheinlich seine deutsche
Pentekoste
--
(griech., "der fünfzigste", nämlich Tag nach Ostern, franz. Pentecote
Pfingsten
--
(v. griech. pentekoste, "fünfzig"), in der christlichen Kirche
Sakramentstag
--
(Festum sacramenti), s. v. w. Fronleichnamsfest.
Speerfeier , s.
Lanzenfest
--
(Festum armorum Christi oder lanceae et clavorum Domini), Fest der katholischen
Theophanie
--
(griech., "Gotteserscheinung"), in der christlichen Kirche s. v.
Transfiguration
--
(lat.), Verklärung, besonders diejenige Christi auf dem Berg Tabor (Matth.
Unschuldigen Kindlein ,
Tag der
--
(lat. Diës), entweder die Dauer eines scheinbaren Umlaufs des Fixsternhimmels
♦ der bergmännische Ausdruck für Erdoberfläche, im Gegensatz zu den unterirdische
Wasserweihe
--
(Jordansfest), Feierlichkeit, welche in der griechischen Kirche jährlich
Katholische Kirche.
Abbate
--
Niccolò dell', ital. Maler, geb. 1512 zu Modena, bildete sich nach Correggio,
Abbé
--
(franz.), ursprünglich s. v. w. Abt. Auf Grund eines zwischen Papst Leo X.
♦ (Abbé Trois-Étoiles), der pseudonyme Verfasser mehrerer antiklerikaler französi
Beneficiat
--
(lat.), ein Benefizempfänger, Pfründner, Stipendiat (s. Beneficium).
Bischof
--
(v. griech. episkopos, "Aufseher", altdeutsch Piscof, Bischolf),
♦ (Bischofwein), aus Rotwein mit Zucker und einem Extrakt grüner bitterer Pomeranze
♦ 1) Karl Gustav, Geolog und Chemiker, geb. 18. Jan. 1792 zu Wörd bei Nürnberg,
Chèvecier
--
(franz., spr. schäw'ssjeh), in der kathol. Kirche der oberste Domherr, welcher
Chorbischöfe
--
(Chorepiscopi, griech.; Landbischöfe, Episcopi ruris), in der alten christlichen
Circulator
--
(lat.), Marktschreier, in der katholischen Kirche derjenige Geistliche, welcher
Clericus
--
(lat.), kathol. Geistlicher; c. clericum non decimat, ein Geistlicher nimmt
Curati
--
(lat.), s. Kuratgeistliche.
Dechant , s.
Dekan
--
(griech., lat. Decanus), in der katholischen Kirche der dem Kapitel eines
Deficient
--
(lat.), bei Geldmangel; deficiente pecu deficit omne nia, Scherzvers mit Auseinand
Diakon
--
(Diakonus, griech., "Diener"), im allgemeinen jeder, welcher Dienste
Emeritus
--
(lat., "ausgedient") wird vorzugsweise der wegen eingetretener Dienstunf
Episcopus
--
(griech. episkopos, "Aufseher"), Bischof (s. d.); E. episcoporum,
Epistolar
--
(lat.), in der katholischen Kirche der Geistliche (Subdiakon), welcher bei
Erzbischof
--
(Archiepiscopus), ein hoher Kirchenfürst, der einen oder mehrere Bischöfe
Fürstbischof
--
Titel eines solchen Bischofs, welcher Fürst des römisch-deutschen Reichs
Kapitular , s.
Kapitel
--
(lat. capitulum, Diminutiv von caput, "Kopf"), ein Hauptstück,
Kaplan
--
(franz. Chapelain), ursprünglich der Geistliche, welcher einer Kapelle (s.
Katechet
--
(Katechetes, Katechistes, griech.), in der ersten Zeit der christlichen Kirche
Kirchenobere
--
die höher stehenden Kirchenbeamten in der katholischen Kirche.
Kleriker
--
(lat. Clerici), die Geistlichen der katholischen Kirche, insofern sie den
Kurat
--
(neulat., franz. curé, engl. curate), Seelsorger, s. Kuratgeistliche.
Metropolit
--
(Metropolitān, griech.), s. v. w. Erzbischof (s. d.); daher Metropolitankirche,
Mindere
--
s. v. w. regulierte Geistliche.
Minores ordines
--
(lat.), in der katholischen Kirche die vier untersten geistlichen Rangstufen,
Missionspriester
--
in der kath. Kirche überhaupt die Priester, welche in besondern Lehranstalten
Parochus , s. Parochie
--
(griech.), Kirchsprengel, in der alten christlichen Kirche der gesamte bischöflic
Pestilentiarius
--
(lat.), jetzt selten gewordener Titel für den Geistlichen, welcher in Pestzeiten
Petriner
--
kathol. Weltgeistliche, weil der Apostel Petrus als Stifter des Predigtamtes
Pfaffe
--
(v. lat. papa, "Vater"), ursprünglich s. v. w. Priester oder Geistliche
♦ Vogel, s. v. w. Wasserhuhn.
Pfarrer
--
(v. neulat. parochus), in der katholischen Kirche der ordnungsmäßig berufene
Plebanus
--
(mittellat.), Leutpriester, kathol. Priester einer von keinem Stift abhängigen
Suffragan
--
(lat.), jedes zu Sitz und Stimme (suffragium) berechtigte Mitglied eines Kollegium
Vacantes
--
(lat.), Geistliche, welche keine kirchliche Stelle bekleideten.
Vigilant
--
(lat.), wachsam, aufmerksam; Vigilanz, Wachsamkeit; Vigilarius, Ordensgeistlicher,
Weihbischof , s. Bischof
--
(v. griech. episkopos, "Aufseher", altdeutsch Piscof, Bischolf),
♦ (Bischofwein), aus Rotwein mit Zucker und einem Extrakt grüner bitterer Pomeranze
♦ 1) Karl Gustav, Geolog und Chemiker, geb. 18. Jan. 1792 zu Wörd bei Nürnberg,
Weltgeistliche
--
(Weltpriester, Leutpriester, Laienpriester, Clerici saeculares), im Gegensatz
(lat., »Pflege , Verehrung« ),
Kultusministerium - Ku
* 5
Seite 10.296.
nach klassischem Begriff die Verehrung, welche die Menschen der Gottheit zollen, nach
jetzigem Sprachgebrauch alles, was zur äußern Darstellung und bestimmten Ausgestaltung gemeinsamer religiöser Erfahrungen
und Anschauungen dient, also vornehmlich die Form der gemeinsamen Gottesverehrung samt allem, was dazu gehört, also Opfer und
Gelübde , Gebete , heilige Gesänge , heilige Zeichen und Sinnbilder . Der Verschiedenheit des religiösen Vorstellungskreises
entspricht naturgemäß eine Verschiedenheit der Kultus formen, so daß wir gerade die Religionen der niedern Stufe , welchen
eine ausgeprägte Lehre
[* 4 ] abgeht, vorzugsweise nach ihrem Kultus beurteilen. Durchweg tritt hier der als verdienstliches Handeln
in der Richtung auf Gott auf. Aber auch wo das Bewußtsein aufgegangen ist, daß innerliche Hingabe und
sittliche Leistung den wahren Gottesdienst ausmachen, verbleibt dem noch die Bedeutung eines Darstellungs - und Belebungsmittels
der gemeinsamen Frömmigkeit . Sein
¶
mehr
Wesen ist also symbolisierendes Handeln , Veranschaulichung des Übersinnlichen , Versinnbildlichung des religiösen Verhältnisses,
in welchem die Gemeinde von Gott Offenbarungen und Segnungen empfängt und ihm wieder ihre Gaben darbringt. Jene Seite ist im
christlichen Kultus vertreten durch Wort und Sakrament , diese durch Gebet und Opfer . Wiederum machen Sakrament und Opfer den
Kern des katholischen, Wort und Gebet den Kern des protestantischen Kultus aus. Denn dort kommt es darauf an, den über die Sünde
zürnenden Gott zu versöhnen und übernatürliche Kräfte in die Gemeinde herabzuleiten.
Daher entfaltete schon der altkirchliche Kultus sich immer glanzvoller; als die christliche Religion zur römischen Staatsreligion
erhoben wurde, gingen aus den Tempeln der Weihrauch und andre heidnische Sitten in die Kirche über. Im Lauf des
Mittelalters nahm der Kultus geradezu alle Künste , nicht bloß Poesie und Musik , sondern auch Skulptur , Architektur und Malerei , in
Dienst . Eine Reaktion dagegen leitete die Reformation ein, indem sie den Kultus seines Charakters als eines Gottesdienstes
(s. d.) im Grundsatz entkleidete, die Predigt (s. d.) zu seinem Mittelpunkt erhob und alles, was Zeremonie (s. d.) heißt, für
eine freie Sache der Kirche erklärte.
Überhaupt ist der Kultus nach reformatorischen Prinzipien niemals Selbstzweck, wird vielmehr nur als Unterrichts - und Erziehungsmittel
verwertet, hat aber um seiner pädagogischen Bedeutung willen relativen Wert, sofern er nach Luther zur
Erweckung und Erhaltung des Glaubens durch das Wort , nach Zwingli zur Anregung des religiös-sittlichen Lebens dient. S. Liturgie
und Priester .
Vgl. Ehrenfeuchter , Theorie des christlichen Kultus (Gotha
[* 6 ] 1840);
Kliefoth , Theorie des Kultus der evangelischen Kirche (Parchim
1844);
Alt , Der christliche Kultus (Berl. 1851-60, 2 Tle .);
Harnack , Theorie und Geschichte des Kultus (Erlang . 1878);
Köstlin , Geschichte des christlichen Gottesdienstes (Freib. i. B. 1886).