Uzbeken
(Özbegen), zum türk.
Zweig der
Altaier gehöriges
Volk in Innerasien, im 10. Jahrh. von seinen südlichen Nachbarn
Ghusen genannt. Sie drangen im 16. Jahrh. über den Dschihun vor und setzten sich in
Besitz von
Balch,
Chiwa,
Bochara,
Ferghana u. a.; jetzt erstrecken sich ihr Sitze bis zum
Kaspischen
Meer. Sie haben sich stark
mit
Iraniern vermischt und sind in ihren physischen Merkmalen verschieden, je nachdem das türkische oder das durch
Kreuzung
aufgenommene iranische
Blut bei ihnen vorwiegt. In
Gesinnung und Geistesanlagen aber zeigen sie sich als
Türken: Biedersinn, männlicher
Charakter, konservative Denkungsweise, Kriegslust,
Indolenz und
Aberglaube zeichnen auch die
Uzbeken
aus.
Ihre Zahl beträgt höchstens 1 Mill.;
doch haben sie es verstanden, sich zu
Herren in allen turanischen
Ländern aufzuwerfen und die iranischen
Tadschik zu unterjochen.
Die Uzbeken
haben sich mit der
Annahme des
Islam zum größten Teil seßhaft gemacht, und nur ein kleiner Teil
von ihnen besteht noch aus reinen
Nomaden; ein andrer ist halb angesessen, d. h. nomadisiert nur im
Sommer mit seinen
Herden.
Handel und
Gewerbe überlassen die Uzbeken
überall den
Tadschik.
Ihre
Kleidung besteht in einem langen, weiten Gewand
(Chalat)
aus grobem Seidenzeug (Aledscha) oder kamelhaarenem
Stoff (Armik); die Kopfbedeckung ist ein roter oder weißer
Turban. Die
Frauen hüllen sich in
Schleier, die vom
Kopf bis zu den
Füßen herabreichen, und führen ein sehr eingezogenes
Leben. Die Hauptnahrung
der ist Schöpsenfleisch, ihr Hauptgetränk
Kumys. Sie beschäftigen sich vornehmlich mit Schafzucht,
hier und da auch mit
Ackerbau und Seidenraupenzucht.