Utsch
-Aral
,
Insel, s. Balchaschsee.
Utsch-
Aral
4 Wörter, 36 Zeichen
Utsch-
Aral,
Insel, s. Balchaschsee.
(auch Balkaschsee), kirgis. Dengis, Ak-Dengis (Weißes
[* 4] Meer) oder Ala-Dengis (Buntes Meer), ein See auf der
Grenze der russ.-centralasiat. Gebiete Semipalatinsk und Semirjetschensk, nach dem Kaspi-, Aral-
und Baikalsee der größte
im Russischen Reiche, erstreckt sich zwischen 44° 45' und 46° 44' nördl. Br., von 73° 20' bis 79 östl.
L. von Greenwich erst in der Richtung von S. gegen N., dann von W. nach O. Der See ist 525 km lang, im WSW.-Teile 80 km, im
östl. Teile, der Mündung des Flusses Karatal gegenüber, 9-17 km breit, bedeckt eine Fläche von 18431,9
qkm und liegt 238 m ü. d. M. Die Tiefe ist nirgends über 25 m, größer auf der Nord-, geringer auf der Südseite.
Die nördl. und westl. Ufer mit ihren scharf begrenzten Linien sind terrassenartig, abschüssig und werden nur von wenigen Flüssen durchzogen. An der Südseite hat der Uferrand keine scharfen Umrisse, dagegen eine Menge Ein- und Ausbiegungen, halbinselartige Vorsprünge und geht ganz allmählich über in eine große niedrige Steppe, welche sich an 260 km weit bis zu den Vorbergen des Alatau erstreckt, von Sandbügeln durchzogen und von einer sehr dürftigen Vegetation von Sandpflanzen bekleidet ist.
Denselben Steppencharakter hat das Land im O. des Balchaschsee. Hier liegen die Reste seiner ehemaligen Fortsetzung: der Sassyk-kul und der Ala-kul, letzterer 237 m hoch. Die ganze Steppe hat das Ansehen eines noch nicht lange vom Wasser befreiten Seebodens, der, wie man annimmt, früher durch die Lücke im Dsungariscken Alatau mit dem Han-Hai der Chinesen in Verbindung stand. Vom Ende November bis April ist der See mit Eis [* 5] belegt. Fische [* 6] nährt er nur von kleiner Art, namentlich Perca Schenckii und Schizothorax argentatus.
Die Anzeichen eines allmählichen Austrocknens des Balchaschsee infolge der Flußanschwemmungen unterliegen keinem
Zweifel. Die Flüsse
[* 7] dieses Gebietes, wie der große Ili, der Karatal oder Kartal, Aksu, Lepsa u. s. w.,
geben teils mit weitreichenden Deltas in den See, teils erreichen sie denselben nicht; nur ein Arm des Ili ist vom See aus
beschiffbar. Die zahlreichen Buchten des Balchaschsee sind mit Schilfwaldung bewachsen, die oft 7 m Höbe erreichen.
Unter den zahlreichen Inseln, die sämtlich in der Nähe der Ufer liegen, ist die größte Utsck-Aral
, die 16 km lang ist
und auf der Nordwestseite eine gute Hafenbucht hat. (S. Karte: Innerasien, Bd.
1,S.982.)