Job.Martin, schweiz. Dichter, geb. zu
Zürich,
[* 2] wurde
Kaufmann, unternahm 1781–84 eine größere
Reise durch
Deutschland,
[* 3]
Belgien,
[* 4]
.Holland und
Frankreich und starb als
Ratsherr zu Zürich
in Rapperswil. Vorzüglich gelangen ihm novellenartige Erzählungen in schweiz.
Mundart, so besonders das Gedicht
«De Vikari» (auch in Reclams
«Universalbibliothek»). Seine hochdeutschenDichtungen
erheben sich selten über das Gewöhnliche; allgemein bekannt wurde nur das Lied «Freut
euch des Lebens u.s.w.» in der von ihm gesetzten
Weise. Seine hinterlassenen
«Dichtungen in Versen und in Prosa» gab
Dav.
Heß
(3 Bde., Berl. 1831; 3. Aufl.,
Lpz. 1877) heraus. Auch als Zeichner hat sich bewährt. Seinen «Dichterischen
und künstlerischen Nachlaß» gab
Escher (Zür. 1896) heraus.
Paulus, schweiz. Staatsmann und Schriftsteller, geb. zu
Zürich,
studierte
Medizin und widmete sich dann in Zürich
der ärztlichen Praxis. Seit 1797 Mitglied des
GroßenRates, wurde er bei dem Wechsel
der
Staatsform in den Senat der helvet. Regierung, 1801 in den Vollziehungsrat gewählt, im Oktober desselben
Jahres von der Regierung entfernt, aber 1802 zu der Consulta nach
Paris
[* 5] gesendet, wo er Mitglied der
¶
mehr
Zehnertemmission für die Konferenzen mit dem Oberhaupt Frankreichs war. Bei der neuen Organisation des Kantons 1831 wurde
er Präsident des GroßenRates, doch starb er schon Mit Escher von der Linth besorgte die Herausgabe des Tageblatts
«Der schweiz. Republikaner» (1798-1803).
Ein bleibendes Verdienst erwarb er sich durch sein «Handbuch
des schweiz. Staatsrechts» (deutsch und französisch, Aarau
[* 7] 1815; 2. Aufl. 1821). Seine «Kleinen gesammelten Schriften» (Aarau
1832) enthalten seine Vorträge und Berichte von 1791 bis 1828.