Entsteht aus der Vereinigung mehrerer Quellarme auf
der Schwägalp an der NW.-Flanke des Säntis, fliesst zunächst 2,5 km weit westwärts, biegt dann nordwärts ab und erhält
nach 8 km langem Lauf unter dem Dorf Urnäsch in 800 m von rechts den Kronbach, sowie 3 km weiter unten von links den Flurbach.
Zwischen den Mündungen dieser beiden Nebenadern beginnt sich die Urnäsch tiefer einzuschneiden, worauf
sie im Unterlauf eine romantische Schlucht bildet, um dann nach 20 km langem Lauf in nördl. Richtung zwischen Bruggen und Herisau
sich mit der Sitter zu vereinigen.
Unterhalb Hundwil zweigt sich von der Urnäsch ein Zuleitungskanal zum Elektrizitätswerk
Kubel ab.
(Kt. Appenzell
A. R., Hinterland).
838 m. Gem. und Pfarrdorf an der Urnäsch. Station der Appenzellerbahn (Winkeln-Herisau-Appenzell).
Postbureau, Telegraph, Telephon. Die sehr umfangreiche Gemeinde gliedert sich in folgende 12 Unterabteilungen:
1) Buchen mit Dörfchen Buchen und Grund;
2) Dürrenbach mit Dörfchen Dürrenbach, Rossfall und Schweizeren;
3) Eggli mit Hämmli, Obertobel, Schlatt und Teufenberg;
4) Kronbach mit Färchen, Krähegg, Kronbach-Widen und
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Lauftegg;
5) Saien mit Heusonder, Hundegg, Mühlbach, Nördli, Pfand, Dörfchen Saien, Sonder, Sulzbrunnen und Windegg;
6) Schönau mit Bühl, Gschwendli, Obergschwend, Dörfchen Schönau, Ober und Unter Schurtannen;
7) Sölzer mit Alpwies, Boden, Grünau-Hintermühle, Hinteregg, Osteregg, Schwantelen und Dörfchen Sölzer;
8) Steinenmoos mit Nürig, Ruppen, Schwaderau und Weiler Steinenmoos;
9) Tell mit Letz und Satledi;
10) Thal mit Bindli, Dohlen, Egg, Gehren, Hasenrain, Hofbach, Mauer, Moos und Widen;
11) Urnäsch mit Au, Blatten, Dürrhalde, Feld, Forth, Gamstöbeli, Gerstenrüti, Halten, Haltentobel, Heiden, Hof, Mettlen, Dorf Urnäsch
und Widenbach;
12) Zürchermühle mit Hinterberg, Mühlstatt und Weiler Zürchermühle. Zusammen: 528 Häuser, 3087 Ew. (wovon 205 Katholiken);
Dorf: 64 Häuser, 434 Ew. Viehzucht und Milchwirtschaft.
Stickerei. Ausgangspunkt für die sehr häufige Besteigung des Säntis
über Rossfall-Krätzerli-Thierwies. Das Dorf Urnäsch hatte schon 1345 seinen Ammann und eigenes Panner. Es bildete in den
Freiheitskriegen der Appenzeller die erste äussere Rode. Seit 1417 als eigene Pfarrei von Herisau losgelöst.
Hier wurde an einem Patronatsfest 1489 die Einäscherung des Klosters zu Rorschach beschlossen (Rorschacher Klosterbruch), worauf 1523 die
Einführung der Reformation kam. Eine Feuersbrunst legte das Dorf 1648 vollständig in Asche.