Uranos
(grch.), Himmel. [* 2] Er erscheint personifiziert zuerst in der Hesiodischen Theogonie als Erstgeborener der Gaia (Erde), der als die die Erde mit Feuchtigkeit und Wärme [* 3] durchdringende Zeugungskraft des Himmels mit dieser seiner Mutter die Titanen, die Kyklopen [* 4] und die drei hundertarmigen Riesen Kottos, Briareos und Gyes erzeugte. Alle diese Kinder waren dem Vater verhaßt, und er verbarg sie gleich nach der Geburt in der Tiefe der Erde. Diese aber rächten sich dafür auf den Rat und mit Hilfe ihrer Mutter, die dem Kronos, dem jüngsten der Titanen, eine gewaltige Sichel in die Hand [* 5] gab, womit er dem als dieser herbeikam, die Gaia zu umarmen, das Zeugungsglied abschnitt und es ins Meer warf, wo aus dem Schaum, der sich darum anhäufte, die Aphrodite [* 6] (Venus) hervorging, während aus den Blutstropfen, die dabei auf die Erde gefallen waren, die Erinnyen, [* 7] die Giganten und die Melischen Nymphen, die Dämonen der Rache und rohen Gewalt, entsprangen. In röm. Zeit erscheint als Cälus; er wird dann als bärtiger Mann mit über dem Kopf ausgespanntem Gewand, besonders bei Darstellung des Parisurteils und des Phaëthonsturzes, aufgefaßt.