(Bos primigenius
Boj.), ein im wilden Zustande schon seit langer Zeit ausgestorbenes Rind,
[* 2] das
bei den alten Bewohnern
Deutschlands
[* 3] ein Hauptjagdwild war.
Die
Römer
[* 4] benannten es mit dem altgermanischen
Ausdruckûrus,
althochdeutsch ûr, woher unser
Auer(ochs).
Es wurde, wahrscheinlich in schon sehr früher Zeit, gezähmt und man führt drei
gegenwärtig noch lebende Rinderrassen, nämlich das
Appenzeller,
Holländer und
Berner Vieh, auf denUr
zurück.
Man darf den Ur nicht mit dem Wisent (s. d.) verwechseln.
assyr. Uru, Stadt im nördl.
Mesopotamien, von der aus nach der
Bibel
[* 5] Tarah,
der
VaterAbrahams, nach Kanaan zog
(1 Mos. 11,28,31; 15,7). Die Ruinen von Ur sind von Rawlinson wieder
entdeckt worden in El-muqajjar oder Mugheïr am rechten Ufer des Euphrat.
Schon in den ältesten
Zeiten der babylon. Geschichte
(s.
Babylonien, Geschichte) spielte Ur eine hervorragende Rolle als Hauptstadt des
Reichs von Schumir und Akkad. Die Hauptruine
birgt einen großen
Tempel
[* 6] des Mondgottes
Sin, der Stadtgottheit Urs.